Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption
große Bilder malen im Freien
Besonderer Wert wird in MIO auf Sprachentwicklung, Naturerfahrung, interkulturelles Miteinander und Bewegung gelegt. In Lernwerkstätten und großen Spiel- und Bewegungslandschaften vermitteln wir Anregungen für alle Altersgruppen.
Friedliches und fröhliches Miteinander
MIO ist ein Ort, an dem kleine und große Menschen unterschiedlicher Herkunft ein friedliches, fröhliches Miteinander erleben - geprägt von gegenseitigem Interesse, Verständnis, Wertschätzung, Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft.
Sprache lernen
Da viele unserer Kinder zwei- oder mehrsprachig aufwachsen und wir außerdem zunehmend Sprachauffälligkeiten beobachten, legen wir besonderen Wert auf Spracherziehung.
Natur vermitteln
Obwohl oder gerade weil MIO mitten in der Stadt liegt, möchten wir den Kindern Natur und Bewegung im Freien nahebringen - auf unserem großen, natürlich gestalteten Grundstück sowie durch Waldwochen und Ausflüge in den nahe gelegenen Wiesengrund.
Bewegung fördern
In unseren großzügigen, maßgeschreinerten Spiel- und Bewegungslandschaften und durch die täglichen Aufenthalte im Freien wird die Motorik der Kinder und der Spaß an der Bewegung gefördert - ganz nebenbei.
Lernwerkstätten
Im ersten Stock von MIO gibt es Lernwerkstätten zu folgenden Themen:
Sprache
Musik
Bewegung
Mathematik/Technik/Naturwissenschaft
Kreativbereich
Zum Kreativbereich gehören ein Raum zum freien Gestalten (Kleben, Malen, Tackern, Kneten) und einer Schreibwerkstatt mit Schreibmaschine und Buchstaben, eine Holzwerkstatt, sowie ein Malraum nach dem Konzept von Arno Stern.
Teiloffen und altershomogen
In den Regenbogengruppen werden Kinder ab 3 Jahren bis ins Schulalter gemischt betreut. Den ca. 60 Kindern steht die komplette erste Etage des Kinderhauses mit den Lernwerkstätten zur Verfügung. Einen Großteil der Zeit verbringen sie in kleinen, festen Gruppen. Zum Teil wählen sich die Kinder diese nach Interesse und Vorlieben und verteilen sich auf die Lernwerkstätten, die dann jeweils von einer Fachkraft betreut werden.
Eingewöhnung
Die Eingewöhnung in der Kita bedeutet auch immer „Loslassen lernen“ zwischen Kindern UND Eltern. Darum bietet das Konzept der sanften Eingewöhnung genug Zeit, damit sich Kind und Eltern stufenweise voneinander lösen und die Beziehung zur neuen Bezugperson aufgebaut werden kann.
Die sanfte Eingewöhnung umfasst vier Phasen, in denen das Kind die Kita und die anderen Personen kennenlernt, mehr Sicherheit in der neuen Umgebung gewinnt und Vertrauen zu den neuen Bezugspersonen fasst und schließlich die vorübergende Trennung von den Eltern schafft.
1. Kennenlernphase
In den ersten Tagen der Eingewöhnung findet die Kennenlernphase statt. In dieser Zeit kommt ein fester Elternteil mit dem Kind in die Gruppe und bleibt mit ihm gemeinsam etwa eine Stunde. Mama oder Papa bleiben an einem festen Platz und bieten ihrem Kind dadurch Sicherheit und einen Rückzugsort.
Erste Kontaktaufnahmen zu anderen Kindern und dem Gruppenpersonal gehören ebenso zur Kennenlernphase, wie die Einführung in den Tagesablauf. Pflegerische Situationen werden in dieser Zeit immer gemeinsam mit dem Elternteil begangen. Dies bietet den Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, einen persönlichen Zugang zum Kind zu bekommen und eine Beziehung aufzubauen.
2. Sicherheitsphase
Ist das Kind über längere Zeit ins Spiel vertieft, ohne Kontakt zum Elternteil zu suchen, ist der Zeitpunkt für den ersten Trennungsversuch gekommen. Dabei verabschiedet sich der Elternteil vom Kind, um die Trennung zu signalisieren und verlässt dann für einige Minuten den Gruppenraum. Es kann sein, dass das Kind zunächst weint, denn Abschiede bedeuten oft Trauer.
Entscheidend ist, ob sich das Kind von den Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen schnell trösten lässt. Gelingt dies, ist die Eingewöhnung geglückt, denn das Kind hat Vertrauen gefasst und kann Trost und Nähe von der neuen Bezugsperon annehmen. Wichtig ist, dass das Elternteil während der ersten Trennungsversuche in der Kita bleibt, damit es immer schnell erreichbar ist.
3. Trennungsphase
Nachdem Kind und Elternteil spüren, dass die kurzen Trennungen leichter werden, kann der nächste Schritt gewagt und die Kita verlassen werden. Auch dann muss das Elternteil erreichbar bleiben, falls das Kind es vermisst. Auch ausgemachte Abholzeiten müssen eingehalten werden, um dem Kind Sicherheit zu geben.
Gelingen die Trennungen, wird der Trennungszeitraum immer länger und die Zeit mit Elternteil gemeinsam in der Krippe kürzer. Das Kind beginnt, den Tagensablauf mit Spielen, Wickeln, Essen und Schlafen ohne das Elternteil zu bewältigen und kann hierbei auf die Zuwendung, das Interesse und die Einfühlsamkeit der Erzieher/innen bauen.
4. Schlussphase
Jetzt ist der größte Teil der Eingewöhnung geschafft. Das Kind bleibt über mehrere Stunden alleine in der Kita und hat Vertrauen zum Personal. Vielleicht hat es auch schon Spielkameraden gefunden und freut sich auf den Kitabesuch.
Dann ist der Moment gekommen, das Kind direkt an der Gruppentür abzugeben und zur gewohnten Zeit abzuholen. Auch jetzt kann es immer nochmal schwer werden. Auch Kinder haben manchmal einen „schlechten Tag“, haben schlecht geschlafen oder wären einfach lieber mit Mama oder Papa zuhause.
An diesen Tagen gilt es, die Kinder zu stützen und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Auch die Erzieher/innen werden alles tun, damit sich das Kind wohlfühlt. Meist beruhigen sich die Kinder ganz schnell wieder und können den Tag gut gelaunt bewältigen. In der letzten Phase der Eingewöhnung wird das Vertrauen zueinander besonders vertieft. Doch für das Kind werden die Eltern immer die Nummer Eins bleiben.
Falls Sie als Eltern Fragen haben, unsicher sind oder einfach Informationen brauchen, wenden Sie sich gerne an das Kita-Personal.
Integration und Inklusion
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Einrichtung ist die integrative heilpädagogische Betreuung. Wir möchten die Ausgrenzung von Kindern aus der regulären Kindertagesbetreuung vermeiden. In MIO gibt es deshalb Integrationsplätze, die eine zusätzliche Förderung durch Heilpädagogen enthalten.
Alle Integrationskinder sind, orientiert an ihren Bedürfnissen, in den verschiedenen Gruppen ja nach Bedürfnissen und Entwicklungsstand integriert. Um allen Kindern eine gute Teilhabe zu gewährleisten arbeiten wir verstärkt mit Gebärdenunterstützer Kommunikation und viel Bildmaterial.
Außerdem legen wir besonderen Wert darauf, Familien aus anderen Kulturen und verschiedenen Bildungsmilieus bei uns zu integrieren. Alle Familien sollen sich bei uns willkommen und wertgeschätzt fühlen. Dazu tragen u.a. unsere monatlichen Elternveranstaltungen bei. Hier lernen sich die Familien mit ihren Besonderheiten kennen, können Netztwerke bilden und sich gegenseitig unterstützen. Ob Familienübernachtungen in der Kita, interkulturelle Kochworkshops, gemeinsames sporteln und feiern unterschiedlichster Feste, dies alles hilft Familien beim ankommen im Haus.
Unsere Fachdienste und Pädagogen unterstützen die Familien bei Ämterschreiben, Arztterminen und anderen Stolpersteinen.
Zusammenarbeit mit Fachdiensten
Weil die interkulturelle und frühkindliche Förderung einen besonderen Stellenwert bei uns haben, beschäftigen wir sowohl einen Fachdienst für Flüchtlingsintegration, als auch einen Fachdienst für Bildungschancen - damit schon die Allerkleinsten in MIO die besten Voraussetzungen für den späteren Bildungsverlauf mit auf den Weg bekommen.
Schutz- und Hygienekonzept
Wir verfügen über ein Schutz- und Hygienekonzept. Interessierte Eltern könnten dies jederzeit bei uns einsehen.
Sexualpädagogisches Konzept
1. Einleitung/ Ziel des Konzeptes
Ziel eines Sexualpädagogischen Konzeptes ist es, dass für die erwachsenen
Menschen die Verantwortlichkeiten im Bereich Sexualpädagogik geklärt sind, die Mitarbeitenden sich in sexualpädagogischen Fragen sicher(er) fühlen; eine
gemeinsame Haltung definiert ist und im Alltag für alle spürbar wird. Kinder und Jugendliche sollten in die Lage versetzt werden selbstbestimmt und verantwortlich mit ihrem Körper und der eigenen Sexualität umzugehen. Sie sollten die Körper- und Schamgrenzen anderer achten und in der Lage sein, sich gegenüber anderen abzugrenzen. Zudem lernen sie grundlegendes Wissen zu den Themen Körperhygiene, Liebe, Beziehung, Sexualität, etc..
Sexualpädagogik will Menschen in der Weiterentwicklung ihrer sexuellen Identität begleiten und unterstützen, mit dem Ziel, Sexualität verantwortungsvoll, gesund, selbstbestimmt, lustvoll und sinnlich zu leben.
Die Förderung des Kindeswohls schließt in unserem Verständnis Sexualerziehung als Bestandteil des Bildungsauftrages und der Gesundheitsförderung in der Kindertagesstätte ein.
In unseren Kindertageseinrichtungen sollen sich alle Mädchen und Jungen heimisch und geborgen fühlen. Wir achten auf eine Gleichberechtungung aller Geschlechtsidentitäten, kultureller/ religöser Hintergründe sowohl bei den Kindern, deren Familien sowie unseren Mitarbeitern.
Ein angemessener Umgang mit sexuellen Aktivitäten der Kinder in unseren KIndertageseinrichtungen ist uns wichtig. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich im Haus frei zu bewegen und die Räume mit ihren Angeboten individuell und auch ohne Erwachsene zu nutzen. Es gibt Ruhe und Entspannungsecken. Wir versuchen auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Wir achten auf die Rücksichtsnahme ihrer Gefühle.
Wir vermitteln ein positives Körperbild und stärken das Selbstwertgefühl.
Jüngere oder unsichere Kinder werden begleitet und dabei unterstützt die Welt
der Kita zu erobern.
Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität ist es wichtig, dass Mädchen und
Jungen in ihrem Rollenverhalten individuell wahrgenommen und respektiert
werden.
In altersangemessener Form und vom Kind ausgehend wird über
Geschlechtermerkmale und Rollenverständnis gesprochen.
Aber auch Regeln und Grenzen werden thematisiert, müssen akzeptiert und
eingehalten werden.
Die Sexualerziehung in unserer Kita nimmt keine Sonderstellung ein, sondern
ist Bestandteil der Sozial- und Persönlichkeitsbildung eines jeden Kindes.
Um den Kindern gleichzeitig Freiräume, wie auch Schutz geben zu können, ist
es wichtig, jedes Kind intensiv zu beobachten und es mit seinen Bedürfnissen,
aber auch Ängsten wahrzunehmen.
Wir möchten Kinder stark machen „NEIN“ zu sagen und als Erzieher/in noch
sensibler werden.
Was ist kindliche Sexualität?
Kindliche Sexualität hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun, die
vornehmlich auf die genitalen Reize konzentriert ist. Sexualität erfahren Babies und Kleinkinder mit allen Sinnen und mit der instinktiven und spontanen Lust auf körperliches Wohlgefühl. Sie können noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität unterscheiden. Kinder sind noch weit entfernt von gesellschaftlichen Sexualnormen und haben zunächst noch kein Schamgefühl. Kindliche Sexualität bedeutet für das Kind, schöne Gefühle zu erfahren, aber nicht die Zuneigung zu einem anderen Menschen auszudrücken. Es ist in seinem sexuellen Handeln daher egozentrisch.
Sexualität ist nichts Verwerfliches, Anstößiges oder gar Problematisches, sondern vielmehr ein normaler Teil der sexuellen Entwicklung eines Menschen.
Sexualentwickling bei Kindern:
Bei den kindlichen Entwicklungsphasen ist zu berücksichtigen, dass jedwede Form der kindlichen Entwicklung niemals linear und einheitlich geschieht. Auch bei der sexuellen Entwicklung zeigen Kinder einen eigenen, ihren persönlichen Rhythmus und ebenso individuelle Eigenheiten.
Außerdem besteht eine Wechselwirkung zwischen psychosexueller Entwicklung
und körperlich-geistiger Entwicklung des Kindes.
1. Lebensjahr
Säuglinge brauchen Körperkontakt mit ihren Bezugspersonen, damit sie sich sicher und geborgen fühlen und Urvertauen entwickeln können. Das sind Grundlagen für eine gesunde seelische und auch körperliche Entwicklung Ein Kind das geboren wurde, ist mit allen Sinnen ausgestattet,
also ein sinnliches Wesen. Die Sinne sind jedoch unterschiedlich entwickelt und ausgeprägt.
Eine besondere Bedeutung in den ersten Lebenswochen und -Monaten kommt dem Mund zu.
Saugen
a) saugen als Nahrungsaufnahme
b) saugen als Erhalt von Wohlgefühl
c) saugen als Beruhigung
d) saugen als sinnliche Freude
Später wird das Saugen auf andere Gegenstände ausgeweitet und der Säugling
erkundet zunächst überwiegend mit dem Mund seine Umwelt.
Etwas später geht der Säugling auf „Entdeckungsreise“. Er entdeckt die
Nacktheit und den eigenen Körper zunehmend auch mit den Händen und
empfindet dabei Wohlbefinden
Zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat erlangt es die Fähigkeit seine Geschlechtsteile zu berühren. Es ist die erste Bekanntschaft in seinem Leben mit einer Empfindung, die zugleich angenehm und spannend ist und die sich zu einem Gefühl entwickeln wird, das wir später sexuell nennen werden. Nämlich dann, wenn diese Emotionen unter dem Einfluss von Hormonen eine Fortpflanzungsfunktion bekommen. Bereits Babys können Erektionen haben. Diese reflexhaften, sexuellen Reaktionen sind Zeichen für eine normale emotionale und körperliche Entwicklung, in der sich das Kind wohl fühlt.
Wickeln:
Das Wickeln der Kinder ist ein sehr sensibler, privater Bereich und findet in
einem geschützten Raum statt. Ein geschützter Raum bedeutet für uns, dass das Kind selbst entscheidet welche Bezugsperson es wickelt und wer im Wickelbereich anwesend sein darf und ob es alleine oder zu zweit gewickelt wird. Außerdem gehört dazu, dass das Kind nur von ihm bekannten und vertrauten Personen gewickelt wird. Personen, die nur kurze Zeit oder nicht regelmäßig am Alltag des Kindes teilnehmen, wickeln dieses nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kindes. Praktikanten/innen und neue Kollegen die über einen längeren Zeitraum in der Einrichtung sind, werden ausführlich in die beziehungsvolle Pflege angeleitet.
Alle Handlungen werden sprachlich erklärt und begleitet. In der Eingewöhnung begleitet die Bezugserzieherin das Elternteil während der Wickelsituation. Außerdem wickelt die Erzieherin dann das Kind erstmalig im Beisein des Elternteils. Dies signalisiert dem Kind, dass es okay ist, wenn die Erzieherin es wickelt.
Die Wickelsituation ist für die Kinder eine ganz persönliche und intime Situation, in der sie das nackt sein und ihre Körperlichkeit genießen. Wir geben den Kindern Zeit und Raum sich in der Wickelsituation wohl zu fühlen.
2. Lebensjahr
Das Kleinkind entwickelt ein Bewusstsein für seine Körperausscheidungen
und die dazugehörige Körperzone. Das Kind fordert zunehmend die aktive Mitgestaltung der Körperpflege ein. Es möchte diese Dinge vermehrt eigenständig übernehmen. Das Kleinkind erforscht seine Genitalien und auch die der Bezugspersonen (Mutter, Vater, Geschwister). Dieses Verhalten entspricht dem kindlichen Neugierverhalten und sollte in der Auslebung nicht verhindert (verboten oder unterbunden) werden.
Zunächst geht es primär um das Erfassen der Genitalien und das Erkunden der körperlichen Beschaffenheit. Im nächsten Schritt entdecken Kinder, dass sie sich selbst lustvolle Gefühle über die Selbststimulation zuführen können (Genital als Lustquelle). Mit ca. 18 Monaten entwickelt das Kleinkind ein Bewusstsein für das eigene Geschlecht. Dies ist gleichzusetzen mit der sexuellen Identität.
Sexuelle Identität bedeutet dass, das Kind ein Bewusstsein dafür entwickelt, ob es ein Junge bzw. Mädchen ist. Demzufolge können Kinder auch die Unterscheidung vornehmen.
- typisch weiblich, das macht ein Mädchen aus
- typisch männlich, das macht einen Jungen aus
Dies bedeutet die Tatsache, dass das Kleinkind in der Lage ist, zwei verschiedene Geschlechter anzuerkennen und dabei sich selbst einem Geschlecht zuzuordnen. Dies ist die sogenannte Genderidentität.
Zudem ist das 2. Lebensjahr geprägt vom Spracherwerb. Das Kind entwickelt die aktive Sprache, baut den Wortschatz erheblich aus, spricht ganze Sätze. Für die Sexualentwicklung bedeutet dies:
Das zweijährige Kind hört und lernt durch die Bezugsperson(en), ob innerhalb der Familie und/oder der Kindertageseinrichtung, dass es für alles oder einiges, was mit Sexualität zu tun hat, Wörter gibt, und wenn ja, welche.
Es darf über Sexualität und Geschlecht gesprochen werden. Wir haben uns im Team für eine „offizielle Sprache“ entschieden, z.B. benennen wir Geschlechtsorgane mit Fachbegriffen. Hierzu gehören korrekte Bezeichnungen für die männlichen und weiblichen primären Geschlechtsorgane (Penis/ Glied und Hoden/ Testes bzw. Scheide/ Vagina und Klitoris/ Kitzler), die Begriffe Geschlechtsverkehr/ Koitus, Zeugung, Gebärmutter/ Uterus und Po-Loch/ After, außerdem die Begriffe Heterosexualität/ Gegengeschlechtlichkeit und Homosexualität/ Gleichgeschlechtlichkeit. Bei älteren Kindern können weitere Begriffe notwendig sein, wie zum Beispiel Vulva, Schamlippen, Eierstöcke/ Ovarien, Eileiter, Harnröhre etc., schwul sein, lesbisch sein und die Begriffe Intersexualität und Transsexualiät. Eine einheitliche Sprache schützt vor Verwechselung. Die Sprache kann genutzt werden, um sich abzugrenzen. Die Kinder werden dabei unterstützt und bestärkt „Nein“ zu sagen.
Beschimpfungen und Diskriminierungen werden nicht toleriert und Regeln dafür werden erarbeitet und gelten verbindlich für alle. Worte können Gefühle verletzen und haben Bedeutungen.
3. - 6. Lebensjahr
Beim dreijährigen Kind steht der Wille im Vordergrund. Der kindliche Wille wird entdeckt und tüchtig erprobt.Hierbei ist es wichtig, dass das Kind, wann immer es im Rahmen der „partnerschaftlichen Erziehung“ möglich ist, mit seinem JA und seinem NEIN geachtet wird.
Dadurch darf das Kind unter anderem lernen, selbst zu bestimmen, ob und welche Berührung es bekommt und selbst geben möchte. Das trainiert gleichzeitig die Fähigkeit eigene Bedürfnisse (besonders die körperlichen) zu erkennen und vor anderen auszudrücken. Das Kind lernt, die eigenen Gefühle wahrzunehmen. Sie sind neugierig und die Neugier äußert sich in ausgiebigem Betrachten und Berühren der eigenen Geschlechtsteile und der Geschlechtsteile anderer. Das Berühren, Streicheln, Liebkosen und Spielen an den eigenen Geschlechtsteilen wird Masturbieren genannt, hat aber in dieser Phase nicht die Funktion zu einem Orgasmus zu kommen.
In dieser Phase entwickeln Kinder auch ein erstes Schamgefühl. Zentral für diese Altersstufe sind die WARUM Fragen. Diese Fragen werden vom Kind auch in Bezug auf Sexualität gestellt.
Hier kann folgender Grundsatz dem Erwachsenen Halt und Orientierung geben: Ein Kind, das alt genug ist für die Frage, ist auch alt genug für eine Antwort. Wichtig ist hierbei, dass dem Kind präzise auf seine Frage und nur auf seine Frage geantwortet wird. Selbst „Wissenslücken“ sind erlaubt, oder die Aussage „Du, da muss ich kurz drüber nachdenken“.
Kindliche Sexualität zeigt sich im KiTa-Alltag in unterschiedlichsten Facetten: direkt oder indirekt, ängstlich oder offen, irritierend oder klar, fragend oder provozierend. Konkret zeigt sich dies in folgenden Verhaltensweisen:
Kinderfreundschaften
Kinder gehen im Laufe ihrer Kindergartenzeit vielfältige Freundschaften ein.
Es ist wichtig, dies ausprobieren zu können, denn so erleben sie im Kontakt
mit Gleichaltrigen, von wem sie gemocht, geliebt oder auch abgelehnt werden.
Diese Erfahrungen ermöglichen es, einen partnerschaftlichen Umgang
miteinander zu erlernen. Hier deutet sich der Beziehungsaspekt von Sexualität
an.
Frühkindliche Selbstbefriedigung
Durch Selbstbefriedigung entdecken Kinder ihren Körper. Sie fühlen sich
ihrem Körper sehr nah und verspüren lustvolle Gefühle. Das Zulassen
frühkindlicher Selbstbefriedigung ist für den Aufbau der Ich-Identität von
Bedeutung und weist auf den Identitätsaspekt von Sexualität hin.
Rollenspiele
Rollenspiele mit sexuellem Inhalt sind ein wichtiges Übungsfeld für Kinder im
Kontakt mit Gleichaltrigen. Doktorspiele, Vater-Mutter-Kind-Spiele oder andere
Rollenspiele ermöglichen zum einen, gemeinsam auf
Körperentdeckungsreisen zu gehen, und zum anderen, aktiv mediale
Einflüsse zu verarbeiten und spielerisch umzusetzen. Zudem fördert das Sich-
Ausprobieren-Dürfen in unterschiedlichen Rollen das Selbstständig werden.
Körperscham
Kinder zeigen Schamgefühle gegenüber Nacktheit oder körperlicher Nähe
durch Erröten oder Blickabwendung. Gefühle der Scham sind eine positive
Reaktionsmöglichkeit, um die eigenen Intimgrenzen zu spüren. Sie
verdeutlichen das Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung. Jedoch weisen sie
auch auf Aspekte von Unsicherheit, Angst vor Herabsetzung und Versagen
hin. Die Auseinandersetzung mit Körperscham ist ein wichtiger Prozess der
sexuellen Identitätsfindung, denn die Fähigkeit, mit Schamgefühlen umgehen
zu können, weist auf den Zugang zur eigenen Körperlichkeit hin.
Fragen zur Sexualität
Die psychosexuelle Entwicklung ist von kognitiven Reifungsprozessen nicht zu
trennen. Kinder benötigen Wissen, um sprachfähiger zu werden im Umgang
mit Begrifflichkeiten und für sie wichtigen sexuellen Themen sowie zur
Verbalisierung sexueller Bedürfnisse. Umfassendes Wissen schützt eher vor
sexuellen Ãœbergriffen, da informierte Kinder bestimmte Situationen besser
einordnen und angemessener reagieren können.
Sexuelles Vokabular
Kindergartenkinder haben heute schon relativ früh sexuelle Sprüche „drauf",
äußern diese oftmals mit viel Spaß und benutzen auch manche derben
Begriffe. Oft kennen sie deren Bedeutung gar nicht, sondern probieren aus,
wie andere darauf reagieren.
Was die sexuelle Entwicklung des Kindes betrifft, so steht in den ersten
Lebensjahren das Bedürfnis nach Geborgenheit, Zärtlichkeit und sinnlicher Nähe, die Freude und Lust am eigenen Körper im Vordergrund. Das Kind lernt seine erogenen Zonen kennen und sich durch eigenes Berühren lustvolle, sinnliche Momente und befriedigende Entspannung zu verschaffen.
Immer noch verhindern Tabus, die Sprachlosigkeit, Unsicherheiten und Ängste vieler Erwachsener einen unverkrampften Umgang mit den sexuellen Verhaltensweisen der Kinder. Im Kindergartenalter wird den Kindern verstärkt bewusst, dass sie Mädchen oder Jungen sind. Sie zeigen Interesse am eigenen und anderen Geschlecht und setzen sich zunehmend mit ihrer Geschlechtsrolle auseinander. In „Doktorspielen“ agiert das Kind seine Neugierde und seinen Wissensdrang aus.
Das bedeutet konkret: Kinder teilen miteinander die sexuelle Neugier und das Kribbeln der Erregung, aber keine Ekstase. Ungefähr ab dem fünften Lebensjahr und verstärkt im Grundschulalter erleben Kinder bereits Gefühle von Verliebtheit. Sie sind voller Bewunderung und suchen Nähe und
Zärtlichkeit. Diese Verliebtheit empfinden Mädchen für Mädchen, Jungen für Jungen und auch Mädchen und Jungen für einander.“ (Strohhalm e.V.: Kindliche Sexualität)
Im Grundschulalter findet das Kind einen mehr kognitiven Zugang zur Sexualität und erwirbt Sachwissen über den menschlichen Körper.
Zudem erprobt es die eigene geschlechtliche Attraktivität gegenüber Elternteilen und Klassenkameraden. Aufgrund von wachsenden Schamgefühlen führen Kinder dieser Altersgruppe ihre sexuellen Aktivitäten zunehmend im Verborgenen aus. Altersspezifisch sind ferner provokative Bemerkungen, obszöne Redensarten, zweideutige Witze, die die Erwachsenen verunsichern können und zu Reaktionen herausfordern.
Immer dann, wenn Sexualität auf Kosten anderer ausgelebt wird, ist es nötig, einzugreifen und zu korrigieren.
Doktorspiele
Ab dem 2., vor allem aber ab dem 3. Lebensjahr beziehen Jungen und Mädchen zunehmend andere Kinder in ihr Sexualverhalten ein. Sie zeigen sich ihre Geschlechtsorgane, berühren sich gegenseitig und entdecken auf diese Weise Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Ab dem 4. Lebensjahr entwickeln sich diese spielerischen Aktivitäten zu Rollenspielen wie zum Beispiel „Mutter-Vater-Kind“ oder „Arzt und Patient“. Kinder ahmen dabei das Verhalten nach, das sie bei Erwachsenen oder auch Jugendlichen beobachten konnten. Solche Doktorspiele fördern eine gesunde und selbstbestimmte Sexualentwicklung, denn die Kinder lernen in einem sicheren Rahmen ihre eigenen Grenzen und die anderer kennen und diese zu achten. Damit diese Erfahrungen aber auch tatsächlich als positiv wahrgenommen werden können und zu der Entwicklung einer altersgerechten und lustvollen Sexualität beitragen, sollten bestimmte Regeln gelten, die sowohl den Kindern als auch den pädagogisch Tätigen in der Einrichtung bekannt sein müssen. Nur so kann ein sicherer Rahmen für die Experimentierfreude und die Lernerfahrungen der Kinder gewährleistet werden. Folgende Regeln sollten bei Doktorspielen unbedingt eingehalten werden:
• „Jedes Kind entscheidet selbst, ob und mit wem es Doktor spielen will.
• Mädchen und Jungen streicheln und untersuchen sich nur so viel, wie es für sie
selbst und die anderen Kinder angenehm ist.
• Kein Mädchen/kein Junge tut einem anderen Kind weh.
• Kein Kind steckt einem anderen Kind etwas in eine Körperöffnung (Po, Scheide,
Mund, Nase, Ohr) oder leckt am Körper eines anderen Kindes.
• Der Altersabstand zwischen den beteiligten Kindern sollte nicht größer als ein bis
maximal zwei Jahre sein.
• Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene dürfen sich an Doktorspielen nicht
beteiligen.
• Hilfe holen ist kein Petzen.
Wenn die Wir- z.B. wegen Personalnot oder weil die Räumlichkeiten
zu unübersichtlich sind - nicht in der Lage ist, die Einhaltung dieser wichtigen
Regeln zu gewährleisten, müssen erweiterte Beschränkungen eingeführt werden, etwa dass die Kinder sich bei Doktorspielen nicht nackt ausziehen dürfen“
Werden eine oder mehrere dieser Regeln nicht eingehalten, handelt es sich nicht mehr um altersgerechtes sondern um auffälliges bzw. übergriffiges Sexualverhalten, auch wenn dies oft meist unbeabsichtigt geschieht. Dieses Verhalten muss dokumentiert und mit den Bezugspädagogen und Erziehungs-berechtigten besprochen werden. Um dann individuelle maßnahmen zu finden. Wie z.B.: Kind darf sich nicht mehr unbeaufsichtigt in Räumen mit anderen aufhalten.
Grundschulalter:
„Im Verlauf des Grundschulalters werden bei vielen Kindern die ersten Sexualhormone ausgeschüttet. Diese bereiten die Geschlechtsreife in der Pubertät und das Interesse an anderen oder gleichen Geschlechtern vor. In diesem Alter nimmt das Sachwissen über den menschlichen Körper und seine Sexualorgane zu. Gleichzeitig spielen die sozialen Tabus um Sexualität eine besondere Rolle. Sexualität wird daher als ambivalent und verwirrend erlebt,
so dass sexuelles Verhalten weniger offen, wie in der Vorschulzeit, sondern versteckt im Verborgenen mit Schamgefühl vollzogen wird. Altersspezifisch sind auch obszöne Redensarten, zweideutige Witze, provokante Bemerkungen, die die Erwachsenen verunsichern und herausfordern sollen. Sinn und Zweck dieser versteckt-aggressiven Verhaltensweisen ist, sich an Sexualität heranzutasten, auszuprobieren, wie Sexualität im Alltag wirkt und wie Eltern und andere Erwachsene mit Sexualität umgehen.
• Sexuelle Spiele mit Gleichaltrigen und Geschwistern; Rollenspiele und sexuelle Phantasien; Küssen, gegenseitiges Masturbieren, simulierter Geschlechtsverkehr
• Scham und Verlegenheit; sexuelle Spiele werden vor Erwachsenen geheim gehalten; Verliebtsein und Liebeskummer
• Interesse für Sexualität in Medien;
• Beginn pubertärer Veränderungen: Menarche und Brustentwicklung bei Mädchen; Ejakulation bei Jungen“ (vgl. Sexuelle Entwicklung, 2018)
In dieser Phase ist es von besonderer Wichtigkeit, einen respektvollen Umgang mit dem eigenen Körper und dem der Anderen zu erlernen, sowie das Selbstbewusstsein und die Selbstverantwortung zu stärken. Prävention vor sexuellem Missbrauch soll thematisiert und durchgeführt werden (siehe Gruppenalltag: Regeln).
Erstes und Zweites Schuljahr
Beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist es wichtig den Kindern genügend Zeit und Raum zu geben. Dabei spielen Körper und Bewegung eine zentrale Rolle. Die Pädagog*innen sind mit den vielfältigen Facetten biografischer, kultureller und sozialer Lebensläufe und Vorstellungen der Kinder - auch im Kontext von Körper und Sexualität - konfrontiert. Sie hat als Bezugsperson Auswirkungen auf die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung einzelner Kinder. Die Aufgabe ist hier, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Vertrauen, Angenommensein und gleichwürdiger Umgang miteinander entwickeln und bilden kann. Diese Voraussetzungen sind wichtig, um die sensiblen Themen „Körper und Sexualität“ zu thematisieren.
Mögliche Angebote können sich auf folgende Themen beziehen:
• Körper
• Berührungen
• Gefühle
• Sich verlieben
• Grenzen setzen (Nein heißt Nein!)
Kinder wachsen in einer pluralistischen Gesellschaft auf, werden durch die Gesellschaft geprägt und beteiligen sich auch an deren Gestaltung. Kinder als körperlich-kreative Akteure zeigen eine Vielfalt von Ausdrucksformen, vorausgesetzt die Erwachsenen befürworten und unterstützen sie. Die Gestaltung von Erfahrungs- und Aktionsräumen für sexuelle Bildung
muss auch Anliegen von Schule, Unterricht und Erziehung sein. Hier stellen wir ihnen Räume zur Verfügung, in denen sie ohne direkte Aufsicht agieren können. Das ermöglicht Kindern, im körperlichen und sinnlich-sozialen Bereich Erfahrungen von Raumaneignung und Begrenzung zu machen.
Drittes und Viertes Schuljahr
Eine empirische Studie von Milhoffer zur Selbstwahrnehmung, Sexualwissen und Körpergefühl von Kindern im dritten bis sechsten Schuljahr (vgl. Milhoffer, 2000) zeigt, dass Mädchen und Jungen den Themen Körper, Sexualität und Beziehungen gegenüber neugierig und interessiert sind, auch wenn sie dies vor Erwachsenen eher verbergen. Vor allem die gleichaltrigen Freundinnen und Freunde spielen eine zentrale Rolle. Überhaupt übt die Gleichaltrigengruppe einen sehr starken Einfluss auf das Sexualverhalten aus, dem kein Kinddauerhaft ausweichen kann, weil die Gemeinschaft den größten Teil des Tages strukturiert. Die Bevorzugung der gleichgeschlechtlichen Kontakte und Beziehungen eröffnet den Kindern sogar vielfältige Möglichkeiten, sich in der jeweiligen Geschlechtsrolle auszuprobieren, ihren Jungen- oder Mädchenkörper besser kennenzulernen und die eigene Geschlechtsidentität zu stärken. Dazu gehört auch, dass in den Mädchen- und Jungengruppen das Gegengeschlecht einerseits abgewertet wird, andererseits aber auch Anziehung und Interesse am »fremden Anderen« wachsen. Diese Ambivalenzen prägen den Grundschulalltag: vom Necken und Ärgern über Spaßkämpfe und Anmachspiele bis zum Liebesbriefe schreiben, weil Verliebtheitsgefühle und Kribbeln im Bauch zugenommen haben.
Gerade Verliebtheit und sexuelle Neugier werden im Grundschulalter deutlich sichtbar. Mädchen und Jungen verlieben sich in andere Kinder oder auch in erwachsene Bezugspersonen, wobei Körpermerkmale, Haare, Augen und Stimme auf sie anziehend wirken können. Laut Milhoffer geht das Gefühl des Verliebtseins durchaus über nur freundschaftliche Gefühle hinaus und hat manchmal einen deutlich erotischen Hintergrund. Das ist verständlicherweise mit Schamgefühlen verbunden. Es „ist davon auszugehen, dass alle Kinder bereits im Alter von sieben Jahren über ein Schamgefühl verfügen“. (Schuhrke 1999, S. 113) Schamgefühle haben die Funktion der Abgrenzung zu Erwachsenen und anderen Gleichaltrigen, um „das Eigene“, die eigenen verwirrenden Gefühle und vor allem den Körper zu schützen. Schamgefühle können sich aber auch auf die grundsätzliche Tatsache richten, sinnliche Beziehungsgefühle und autoerotische Interessen zu haben, wenn Erwachsene entsprechende Verbote aufgerichtet haben. Die Auseinandersetzung und das Umgehen mit Körperscham ist ein wichtiger Prozess der sexuellen Identitätsfindung in diesem Alter. Mädchen und Jungen setzen sich immer aktiv
selbst mit unterschiedlichen Schamsituationen auseinander und können - bei geschickter Begleitung durch Erwachsene - die Kompetenz entwickeln, Schamsituationen gut zu bewältigen, aber auch unnötige Schamgefühle (die sich gegen die eigene Identität richten) zu vermeiden.
Mögliche Angebote können sich auf folgende Themen beziehen:
• Schwangerschaft und Geburt
• Körperaufklärung
• Geschlechtsrollen
• Gleichgeschlechtliche und gegengeschlechtliche Freundschaften
• Flirten und Liebeskummer
• körperliche Veränderungen
• Menstruation
• Schönheitsideale
Grundschulkinder sind in der Regel offen gegenüber dem Thema Körper und Sexualität und haben keine Hemmungen, Fragen zu stellen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Wunsch nach Orientierung:
„Was ist dem Entwicklungsstand entsprechend?“
„Sex“ an sich bezeichnen Mädchen und Jungen im Grundschulalter als eklig, denn „für Zehn-bis Zwölfjährige ist Sexualität allerdings noch fiktiv und abstrakt. Sexualität strukturiert zunächst vornehmlich Diskurse und dient zur Darstellung der Geschlechter.“ (Tervooren 2006, S. 170)
Die spielerische Inszenierung des Themas durch Anmachspiele, Spaßkämpfe und das Schreiben von Liebesbriefen in der Klasse/Gruppe sind wichtige Aspekte des Sexualitätserlebens und werden von manchen Erwachsenen eher belächelt als ernst genommen. „Verliebtheit und Sexualität der Kinder erscheinen unter den Vorzeichen von „Anbahnung“ und „Vorbereitung“ nicht als eigene, sondern als unfertige Form von Sexualität.“ (ebd., S. 170)
Gruppenalltag bei den 6-10 jährigen
Die Verflechtung sexualpädagogischer Themen in den Alltag halten wir für die bestmögliche Prävention. Mögliche gruppenübergreifende oder gruppeninterne Angebote können wie folgt durchgeführt werden.
Regeln:
• Respektvoller Umgang mit dem eigenem Körper und dem der Anderen
• Ampelbild: „wo darf ein Anderer mich berühren, wo nicht? (Papierkörperstellen mit den Ampelfarben rot - gelb - grün kennzeichnen)
• „Was sind gute, was sind schlechte Berührungen?“
• Regelvereinbarung: Beachtung der Bedürfnisse Anderer
• Regelvereinbarung: STOP!
• Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstverantwortung
• Ermunterung des Kindes, körperliche Grenzen zu spüren und zu zeigen
Körperpflege in der Vorpubertät / Pubertät:
• Bewusstsein schaffen, dass sich der Körper verändert und wie man damit
umgeht (positive Einstellung zum eigenen Körper und der Pflege)
• Sexualisierte Sprache:
Bewusstwerden der Bedeutung verschiedener Begriffe, Herausarbeiten der gewollten Begriffe, Die Begriffe ins „positive Licht“ rücken
Prävention vor sexuellem Missbrauch - Vermitteln der folgenden Leitsätze:
1. Mein Körper gehört mir.
2. Ich kann mich auf meine Gefühle verlassen.
3. Es gibt gute und schlechte Berührungen.
4. Es gibt gute und schlechte Geheimnisse.
5. Ich darf Hilfe holen, auch wenn es mir verboten wurde.
Grenzverletzungen und Ãœbergriffe unter Kindern
Um mit Grenzverletzungen und Übergriffen angemessen umgehen zu können, ist es wichtig, sich in einem ersten Schritt mit der Definition von sexuellen Übergriffen auseinander zu setzen. Es muss für uns erkennbar sein, wann ein Eingreifen und Handeln erforderlich ist. Ein sexueller Übergriff unter Kindern liegt für uns dann vor, wenn sexuelle Handlungen durch das übergriffige Kind erzwungen werden bzw. das betroffene Kind sie unfreiwillig duldet oder sich unfreiwillig daran beteiligt. Häufig wird dabei ein Machtgefälle zwischen den beteiligten übergriffigen und betroffenen Kindern ausgenutzt, indem z.B. durch Versprechungen, Anerkennung, Drohung oder körperliche Gewalt ein gewisser Druck ausgeübt wird. Ein solches Machtgefälle kann unterschiedlichste Ursachen haben, zum Beispiel: Alter, Geschlecht, körperliche Kraft, oder Beliebtheit (Anführer/ Außenseiter), Abhängigkeit oder Bestechlichkeit, sozialer Status, Intelligenz, Migrationshintergrund, aber auch Behinderungen und andere Einschränkungen.
Deshalb ist es immer hilfreich, Situationen von möglicherweise sexuell grenzverletzendem Verhalten auf seine Strukturen hin zu bewerten.
Ein sexueller Übergriff entsteht durchaus auch durch sexualisierte Sprache oder Beleidigungen und muss nicht immer durch Berührung gekennzeichnet sein.
Sexuelle Übergriffe sind gut zu erkennen, wenn das betroffene Kind sich äußert und selbst deutlich machen kann, was es will und was nicht. Wenn Kinder aber nur scheinbar freiwillig mitmachen, brauchen wir viel Feingefühl für die Situation, um zu erkennen, ob ein Kind manipuliert wurde und ein Machtgefälle vorliegt. In jedem Fall, auch wenn man sich bezüglich Freiwilligkeit und Machtgefälle nicht sicher ist, stellen alle Formen von Erwachsenensexualität im kindlichen Spiel immer einen sexuellen Übergriff dar. Es schadet den beteiligten Kindern, denn die eigene Qualität der kindlichen Sexualität als sinnliches Erleben wird damit eingeschränkt oder sogar beendet.
In den meisten Fällen wollen übergriffige Kinder durch die erzwungene Sexualität Macht und Überlegenheitsgefühle erleben. Es herrscht also hier eine Absicht hinter dem Übergriff. Es gibt aber auch sexuelle Übergriffe im Überschwang, wo das übergriffige Kind kein Machtinteresse hat, sondern allein seiner sexuellen Neugier folgt. Es sind Situationen, wo gerade jüngere Kinder im Rahmen von zunächst einverständlichen sexuellen Aktivitäten die Grenzen anderer verletzen und ohne Bedenken ihren Willen durchsetzen, weil es ihnen aufgrund ihres Alters noch schwer fällt, ihre Impulse zu kontrollieren und die Bedürfnisse anderer zu respektieren. Denn dann kommt es beim betroffenen Kind zu einer Grenzverletzung, teilweise auch erst im Spiel, wenn es merkt, dass die Neugier des übergriffigen Kindes überhand nimmt. Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass impulsiver Überschwang eine Rolle spielt.
Fachlicher Umgang
…… im Vier-Augen-Gespräch
Der fachliche Umgang mit dem betroffenen und dem übergriffigen Kind findet in Gesprächen statt, drückt sich in Maßnahmen aus und verlangt eine klare Prioritätensetzung: Das betroffene Kind hat Vorrang! Sobald ein sexueller Übergriff bemerkt wird, muss er sofort beendet werden. Dabei achten wir vor allem darauf, die Kinder zu trennen und uns zuerst dem betroffenen Kind zuzuwenden. Nacheinander finden sogenannte Vier-Augen-Gespräche statt, in denen sich jedes Kind jeweils einer Erzieherin anvertrauen und sich zu dem Vorfall äußern kann. Gespräche unter sechs Augen mit Beteiligung beider Kinder und einer Erzieherin sollten vermieden werden. Die gut gemeinte Absicht, allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, ihre Sicht des
Geschehenen zu schildern, geht von der Annahme aus, dass zwei gleich starke Kinder am Tisch sitzen. Dies ist aber nicht der Fall! In einem solchen Gespräch würde das übergriffig gewordene Kind die stärkere Rolle einnehmen und versuchen die Verantwortung von sich zu weisen oder die Situation anders darstellen, um Konsequenzen zu verhindern. Das betroffene Kind würde dabei das übergriffige Kind weiterhin als mächtiger erleben. Diese Dynamik führt häufig dazu, dass Mitteilungen zurück genommen werden und das betroffene Kind sich nicht mehr gesehen fühlt oder sich die Angst vor dem übergriffigen Kind verstärkt.
Â… mit dem betroffenen Kind
Das betroffene Kind hat Vorrang. Erzieher*innen müssen eine parteiliche Haltung für dieses Kind annehmen. Es braucht emotionale Zuwendung, einen Erwachsenen der/die ihm/ihr glaubt und es tröstet. Sätze wie: „Und was hast Du getan? Warum hast Du Dich nicht gewehrt?“ haben hier nichts zu suchen! Schuldgefühle und unterstellte Verantwortung sind strikt zu vermeiden. Ein/eine Erzieher*in sollte deutlich sagen, dass sich das übergriffige Kind falsch verhalten hat und dass er/sie sich darum kümmern wird, dass so etwas nicht wieder vorkommt.
In diesem Gespräch begegnen wir dem Kind wertschätzend, achtungsvoll und ruhig. Wir verhalten uns zurückhaltend und hören erst einmal nur zu, was das Kind uns berichtet. Hierfür lassen wir ihm Zeit und drängen es nicht. Unterbricht es seine Erzählungen und möchte nicht fortfahren, geben wir ihm die nötige Zeit und begegnen ihm ohne Vorwürfe, wenn es uns erst später über die weiteren Geschehnisse berichtet. Wir benennen ihm gegenüber unsere vollste Unterstützung und bestätigen seine Glaubwürdigkeit.
Dann wiederholen wir das, was das Kind uns erzählt noch einmal und bringen somit die Geschehnisse erneut zur Sprache. Schließlich formulieren wir noch einmal unsere Regeln und bestätigen dem Kind die Tatsache, dass das, was es erfahren hat, nicht regelkonform und seine Bekanntmachung der Geschehnisse richtig war. Wir bestärken es darin, sich zu wehren und Hilfe zu holen.
In einem weiteren Gespräch informieren wir das betroffene Kind über die Konsequenzen für das übergriffig gewordene Kind. Wir achten darauf, dass das betroffene Kind im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit bleibt.
… mit dem übergriffig gewordenen Kind
Danach wird das übergriffige Kind mit seinem Verhalten konfrontiert. Der/die
Erzieher*in muss die vorgefallene Situation deutlich beschreiben und dies nicht dem übergriffigen Kind überlassen. Die Erfahrung zeigt, dass betroffene Kinder keinen Grund haben, sich Übergriffe auszudenken, übergriffige Kinder jedoch allen Grund haben, sie zu leugnen.
In dem Gespräch mit dem Kind, das sich übergriffig verhalten hat, achten wir darauf ihm mit Achtung und Wertschätzung zu begegnen. In sachlicher Weise formulieren wir in diesem Gespräch unsere Haltung zu den Vorfällen. Wir benennen unsere Betroffenheit und drücken das, was sein Handeln ausgelöst hat, verbal aus. Die Verletzbarkeit des betroffenen Kindes soll ihm somit verdeutlicht und anschaulich gemacht werden. Wir sprechen das Vorgefallene noch einmal klar aus, um das Kind mit den Geschehnissen zu konfrontieren. Wir möchten dem übergriffig gewordenen Kind die Grenze, die es überschritten hat, deutlich vor Augen führen und ihm klar vermitteln, dass sein Handeln nicht regelkonform war und von uns nicht geduldet wird. Eine einfühlende Einsicht (Mitgefühl) von Seiten des Kindes ist wünschenswert. Als nächsten Schritt werden passende Konsequenzen für das Handeln des Kindes gesucht und klar ausformuliert. Durch klare Konsequenzen leiten wir die „Entmachtung“ des übergriffig gewordenen Kindes ein. Dem übergriffig gewordenen Kind vermitteln wir abschließend deutlich, dass wir ihm zutrauen, sein Verhalten zu verändern und begleiten es auf seinem Weg.
Im Team werden mögliche Konsequenzen für das übergriffig gewordene Kind besprochen.
Wichtig ist hierbei, dass sie umsetz- und überprüfbar sind. Das betroffene und das übergriffige Kind werden über Beginn, Dauer und Ende der Konsequenzen informiert. Im Alltag können z.B. folgende zeitlich begrenzte Konsequenzen für das übergriffig gewordene Kind umgesetzt werden:
Spielen und Aufhalten nur in einsehbaren Bereichen und in Sichtweite bzw.
- im Blickfeld einer Erzieherin
- Ãœbergabe des Kindes in die Bereiche durch eine Erzieherin
- Keine Doktorspiele
Â… Umgang mit unbeteiligten Kindern
Kinder sind sensibel und spüren, wenn etwas geschehen ist. Wir begegnen ihnen auf Augenhöhe und verheimlichen nicht. Deshalb ist es uns wichtig, im Umgang mit den nicht beteiligten Kindern, in einer Gesprächsrunde erneut die Regeln und Grenzen deutlich zu machen. Es wird thematisiert, dass es eine Situation gab, in der beispielsweise Doktorspiele nicht nach unseren Regeln stattgefunden haben. Die Namen der betroffenen Kinder werden dabei nicht genannt. Somit bieten wir den Kindern gleichzeitig an, die Regeln zu wiederholen und sich gemeinsam mit dem Thema auseinanderzusetzen und Fragen zu stellen.
Zusammenarbeit mit den Eltern
Bereits bei der Hausführung weisen wir Eltern daraufhin, dass es ein sexualpädagogisches Konzept gibt. Im Aufnahmegespräch wird den Eltern mitgeteilt, wie wir mit kindlicher Sexualität in der Einrichtung umgehen, was für uns erlaubt ist und wo wir Grenzen setzen. Grundsätzlich behalten wir im Blick, dass Eltern eine unterschiedliche und sehr persönliche Einstellung zu Sexualität haben und eigene Erfahrungen mitbringen, die sie geprägt haben. In den kommenden Entwicklungsgesprächen, sowie Tür-und Angelgesprächen kann das Thema „kindliche Sexualität“ Bestandteil sein, je nach Entwicklung und Interesse der Kinder. In der Regel finden nach einem sexuellen Übergriff Gespräche mit den Eltern des übergriffigen und / oder des betroffenen Kindes statt. Uns ist wichtig den Eltern mit Wertschätzung, Verständnis, Offenheit und ohne Schuldzuweisungen zu begegnen. In jedem Fall möchten wir einer Eskalation entgegen wirken. Maßnahmen und Konsequenzen finden in der Einrichtung statt.
Zur Unterstützung wenden wir uns an Fachstellen, empfehlen Eltern diese gegebenenfalls aufzusuchen und geben beispielsweise Literaturvorschläge zum Thema. Darüber hinaus haben Eltern immer die Möglichkeit mit dem Vorstand über das einrichtungsinterne Beschwerdemanagement in einen offenen und vertrauensvollen Kontakt zu treten.
Themen-/ Elternabende zum Thema „Kindliche Sexualität“ sind fester Bestandteil der Elternarbeit.
Weiterbildung der Mitarbeiter*innen
Die Weiterbildung aller Mitarbeiter*innen zum Thema „Sexualpädagogische
Erziehung“ ist die Grundlage eines gelingenden Konzeptes. Sie erfolgt individuell durch Fortbildungen, Kurse, Vorträge, Kontakt zu Sexualexperten aber auch regen fachlichen Austausch im Kollegium und das Lesen von Fachbüchern. Besonders wichtig ist uns hierbei die Einbeziehung „neuer“ Kolleg*innen in unser sexualpädagogisches Konzept und die regelmäßige Evaluierung konzeptioneller Festlegungen und Regeln.
Fachlicher Umgang im Sinne des Kinderschutzes
Damit das Kind sein/ihr Verhalten ändern kann, braucht es Unterstützung und keine Bestrafung - wohl aber ein Gegenüber, das keinen Zweifel an seiner/ihrer
Entschiedenheit aufkommen lässt. Keinesfalls darf das übergriffige Kind als Täter*in bezeichnet werden, Stigmatisierung führt in der Regel nicht zu Kooperation mit dem Kind und/ oder dessen Eltern. Manchmal führt ein solch ernstes Gespräch mit dem Kind (vor allem bei jüngeren Kindern oder Kindern, die so zum ersten Mal aufgefallen sind) zu einer Verhaltensänderung und es sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. In den meisten Fällen ist es aber erforderlich, weitergehende Maßnahmen zu entwickeln, die das übergriffige Kind von dem Übergriffsverhalten abhalten.
Maßnahmen…
• zielen im Unterschied zu Strafen darauf ab, Einsicht zu fördern und Schutz
herzustellen
• sollten immer das übergriffige Kind einschränken und nicht das Betroffene
• werden befristet, damit sich eine Verhaltensänderung lohnt
• müssen konsequent durchgeführt und kontrolliert werden
• brauchen die Kommunikation und den Konsens im Team
• wahren die Würde des übergriffigen Kindes
• müssen geeignet sein dem übergriffigen Kind den Ernst der Lage deutlich zu
machen
• werden von den Pädagog*innen entschieden, nicht von den Eltern oder
betroffenen Kindern
Nähe und Distanz im pädagogischen Alltag
Beziehungsarbeit in der Kita heißt: Schutz, Orientierung, Halt und Sicherheit sowie Beratung und Begleitung.
Geborgenheit durch körperliche Nähe ist kein Tabu in unserer Einrichtung, da sie den Bedürfnissen der Kinder entspricht. Für Nähe ist jedoch nicht zwangsläufig Körperkontakt nötig und umgekehrt ist Körperkontakt ohne Nähe möglich. Die pädagogische Fachkraft muss sich zu jeder Zeit bewusst sein, was fachlich vertretbar ist.
Quellen
Bange, Dirk; Deegener Günther (1996): Sexueller Missbrauch an Kindern - Ausmaß, Hintergründe, Folgen. Weinheim: Psychologie Verlags Union
Förderverein Kinderschutzportal e.V. (2018): Sexuelle Entwicklung - http://www.schulische-praevention.de/wissensbereich-sexualitaet/sexuelle-entwicklung/
Milhoffer, Petra (2000): Wie sie sich fühlen, was sie sich wünschen : Eine empirische Studie über Mädchen und Jungen auf dem Weg in die Pubertät. Bremen: Juventa profamilia - Beratungsstelle Mainz (2015): Sexuelle Übergriffe unter Kindern - https://www.profamilia-mainz.de/stuff/pro-familia-Mainz_Broschuere-sexuelle-Uebergriffe- unter-Kindern_2015.pdf
Strohhalm e.V. (2006): Kindliche Sexualität zwischen altersangemessenen Aktivitäten und Übergriffen. Hinweise für den fachlich-pädagogischen Umgang. Bernau: Strohhalm e.V. (Eigenverlag)
Tervooren, Anja (2006): Im Spielraum von Geschlecht und Begehren. Weinheim: Juventa- Verlag
Tuider, Elisabeth; Mario Müller, et al. (2012): Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit. Einheim und Basel: Beltz Juventa