Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten
Soziales Lernen
Soziale Kompetenz fängt bei einem selbst an und trägt ihre Früchte in der Gruppe. Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, Kinder zu selbstbewussten und achtsamen Individuen zu erziehen, die immer besser erfahren wo ihre eigenen Grenzen liegen und wo jene der anderen. Sie sollen befähigt werden, ihre eigene Grenzen und Gefühle zu erfassen, zu äußern und zu diesen auch zu stehen. Genauso sollen sie befähigt werden, wie sie die Grenzen und Gefühle der anderen erkennen oder erfragen können und wie sie mit diesen achtsam umgehen können.  Dabei  ist uns bewusst, dass wir den Kindern als Vorbild dienen und wir uns z.B. genauso entschuldigen können, wenn wir etwas nicht richtig gemacht haben.
Es werden verlässliche Regeln in der Gruppe aufgestellt , die eingehalten werden müssen
Es wird den Kindern spielerisch beigebracht, wie sie mit dem Körper und mit der Sprache Grenzen setzen können
Spielerisch werden Gefühle erkannt
Wir räumen der Klärung von Konflikten zwischen Kindern einen großen Stellenwert ein. Konfliktlösungsstrategien werden mit den Kindern intensiv eingeübt und die Kinder werden im Klärungsprozess aktiv begleitet. Dadurch erhalten die Kinder für auftauchende Probleme Kompetenzen, die sie als Beteiligte oder Schlichter einsetzen können.
Kinder sollen Verantwortung übernehmen, wenn sie einem anderen Schmerzen zugefügt haben (z.B. sich entschuldigen,  Eiskalt holen usw.). Sie sollen verstehen, wie sich der andere in dieser Situation für und somit Empathie für den anderen entwickeln.
Kinder sollen ihre Spielpartner  normalerweise selber aussuchen. Bei Spielen die wir als Gruppenspiel initiieren sollen die Spielpartner auch tauschen.
Durch Aufgaben sollen alle Kinder Verantwortung für die ganze Gruppe übernehmen (z.B.  den Tisch decken, Spülmaschine ausräumen, Pflanzen gießen, Müll raustragen, Vesper vorbereiten…)
Besonders geeignet erscheint uns für das Erlernen der sozialen Kompetenz das 4 - Schritte Modell der  Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg. Dieses wurde zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders entwickelt.  Es wird konsequent in den Alltag integriert.
Interkulturelles Lernen
Wir haben viele Kinder mit verschiedenem  kulturellem  und religiösem Hintergrund. Diese verschieden Hintergründe achten und beachten wir.  Unsere Einrichtung ist Kinder wie auch Erzieher betreffend  nicht konfessionsgebunden. Wir bieten keine spezielle religiöse Bildung an. Vielmehr versuchen wir den Kindern Grundwerte wie z.B. die Achtung vor jedem Lebewesen zu vermitteln.
Ethische Fragen der Kinder werden so beantwortet, wie der einzelne Erzieher es für sich beantworten kann. Auch dem Kind in diesem Alter kann erklärt werden, dass unterschiedliche Religionen manche Sachen vielleicht unterschiedlich handhaben. Ziel ist es jedoch, dass Kinder ihr eigenes Glauben entdecken. Sie kommen aber auch mit einer bestimmten Prägung durch die Eltern. Für uns ist es auch wichtig diese Vorerfahrungen der Kinder zu akzeptieren und so stehen lassen zu können, denn Kinder haben bei vielen Themen schon eine eigene Vorstellung.
Wir versuchen möglichst wichtige Termine für verschiede Religionen bzw. Kulturen in unseren Alltag im Kindergarten einzubeziehen. Wir kennen aber nicht alle wichtigen Tage für verschiedene religiöse Gemeinschaften. So sind wir sehr auf die Eltern angewiesen. Die Wünsche der Eltern werden, wenn irgendwie möglich mit in den Alltag integriert. So sollen Feiertage von verschiedenen Kulturen mitgefeiert werden.
Werteorientierung und Religion
Wir sind eine überkonfessionelle Einrichtung, religiöse Erziehung im engeren Sinne findet nicht statt.
Siehe auch "interkulturelles Lernen".
Sprache
Durch unsere Lage in der Südstadt, in der ein großer Teil der Bewohner deutsch nicht als Muttersprache spricht, wachsen die Kinder, die unsere Einrichtung besuchen hauptsächlich mehrsprachig auf. Dies sehen wir nicht als problematisch an, im Gegenteil wir ermutigen die Eltern sogar, dass sie mit dem Kind die Sprache  sprechen, die sie sehr gut beherrschen. Um eine „doppelte Sprachlosigkeit“ zu vermeiden und Eltern mit Migrationshintergrund schon möglichst frühzeitig für dieses Thema zu sensibilisieren, arbeiten wir mit dem Verein „Bildungslotse Nürnberg e.V.“ bei diesem Thema intensiv zusammen. Sprechen  Migranteneltern mit mangelhaftem Deutsch diese Sprache mit ihrem Kind, damit es deutsch lernt,  wird einerseits die eigene Sprache vernachlässigt und andererseits ein fehlerhaftes Deutsch eingeübt. Dabei haben Sprachwissenschaftler schon längst festgestellt, dass Kinder die ihre Muttersprache gut beherrschen, viel besser und viel schneller eine neue Sprache erlernen können.
Eingewöhnungszeit der Kinder und der Eltern werden durch Erzieherinnen, die die gleiche Sprache sprechen erleichtert (Wir können neben deutsch, türkisch auch russisch anbieten)
Es werden neben deutschen auch türkische und russische Kinderlieder eingeübt und in bestimmten Rahmen auch vorgetragen. Die Kinder werden so an verschiedene Sprachen herangeführt und diese Sprachen werden so gewürdigt.
Theaterstücke in verschiedenen Sprachen werden eingeübt und vorgetragen.
„Englisch for Kids“ wird nach Anmeldung der Eltern durch eine Honorarkraft übernommen.
Eltern, die nicht gut deutsch sprechen  können, werden über eine gelingende Spracherziehung informiert.
Unabhängig ob die Kinder mehrsprachig oder deutschsprachig sind, müssen sie ihre Sprachfähigkeit in der deutschen Sprache entwickeln und das können sie am besten in der Gruppe durch das Sprechen. Deswegen sollen Möglichkeiten geschaffen werden, wo die Kinder sprechen und ihnen zugehört wird. Neben dem aktiven Zuhören, sollen folgende Aktivitäten zusätzlich die Sprachkompetenz der Kinder erweitern:
Vorlesen (auch aus zweisprachigen Büchern)
Reimen und Singen
Theatergruppe
usw.
Kinder werden nicht verbessert, wenn sie etwas falsch sprechen, vielmehr wird im grammatikalisch richtigen Deutsch wiederholt, was das Kind sagen möchte.
Ein wichtiger Bestandteil in der deutschen Spracherziehung ist es auch, dass die Kinder vor allem auch die richtigen Artikel lernen. Aus Erfahrung wissen wir, dass einmal falsch gelerntes schwer wieder richtig zu stellen ist. Deswegen werden wir auch durch das Projekt „Deutsch im Koffer“ darauf achten, dass Kinder unter anderem auch die richtigen Artikel lernen.
Informations- und Kommunikationstechnik, Medien
Medienerziehung beinhaltet für uns sowohl den passiven, als auch aktiven Umgang unterschiedlichster Medien:
Bilderbuchbetrachtungen; Aufnehmen eines Hörspieles; Illustrieren einer Geschichte z.B. auf Folien; Bilderbuchkinos; Filmen; Fotografieren uvm.
Umwelt
Die Umwelterziehung spielt für uns eine große Rolle. Die Kinder sollen darin unterstützt werden, die Umwelt als ein System zu erfassen. Sie sollen erfassen, dass wir  Menschen den größten Einfluss auf unsere Umwelt durch unser Eingreifen haben und alles was wir tun eine Konsequenz hat. Werfen wir z.B. Batterien in den normalen Müll,  laufen giftige Stoffe aus und schaden dem Ökosystem. Ziel ist es, dass die Kinder unsere Umwelt gut beobachten und achtsam mit ihr umgehen (Menschen, Pflanzen und Tiere).
Kinder sollen sich so viel wie möglich und bei jedem Wetter im Garten aufhalten
Wir beobachten Bäume, Pflanzen, Tiere, den Kompost usw. im Garten und versuchen zu erkennen, wie sie sich verändern (Photodokumentation und Ausstellung)
Wir beobachten Tiere und verletzen sie nicht - auch nicht die kleinsten
Wie produzieren wenig Müll (z.B. keine Aluminiumfolie usw.)
Wir sortieren unseren Müll
Jedes Kind erhält einen Blumentopf, den es nach freier Wahl bepflanzen kann (verschiedene Samen werden zur Verfügung gestellt) und beobachtet, was daraus entsteht. Es lernt, die Verantwortung dafür zu tragen. (Bei kleineren Kindern helfen wir natürlich mit).
Wir pflanzen unseren Kräutergarten selbst an und verarbeiten die Erzeugnisse daraus dann zusammen.
Wir machen Auspflüge in den Wald
Wir Schärfen unsere Sinne für die Umwelt ( durch Hör-, Riech- und Tastspiele)
Musik
Für uns ist Musik für die Entwicklung sehr wichtig. Sie gibt den Kindern innere Ruhe und wirkt bei der ganzheitlichen Entwicklung des Kindes positiv mit.  Wir werden deshalb:
Musikinstrumente selber basteln und damit musizieren
Ehrenamtliche gewinnen, die ein Instrument beherrschen und uns vielleicht einmal die Woche etwas vorspielen können. Hier ist die Zusammenarbeit mit ZAB ( Zentrum aktiver Bürger) und der Musikschule Nürnberg angedacht
Gemeinsames Singen zu verschiedenen Angelegenheiten und in verschiedenen Sprachen
Auch die Natur spielt „ Musik“ wie z.B.Rascheln der Bäume, Vögel zwitschern usw.
Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
Bewegung ist Leben, Bewegung ist Entwicklung.
In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt.
Wir bieten unseren Kindern sowohl den nötigen Freiraum, als auch Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten wir ihnen vielfältige Übungsmöglichkeiten. Die Kinder erwerben über die Zeit ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung.Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper, ein positives Selbstkonzept und erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Darüber hinaus ist es uns wichtig, dass die Kinder ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel und künstlerisches Gestalten erfahren. Wir bewegen uns viel an der frischen Luft und besuchen regelmäßig in Kleingruppen das Schwimmbad.
Gesundheit
Hygiene- und Gesundheitserziehung soll im Alltag laufen und die Kinder sollen ein Bewusstsein dafür bekommen warum Hygiene  wichtig ist.  Hier wird auf folgende Punkte besonders Wert gelegt
Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch
Zähneputzen nach dem Mittagessen
Gesunde Ernährung, gelegentliches gemeinsames Kochen und Backen
Ruhezeiten
In diesem Rahmen legen wir auch viel Wert auf Bewegungserziehung.
Sauberkeitserziehung unsere Krippenkinder:
Für die Kinder ist die Sauberkeit eine wichtige Entwicklungsaufgabe. Wir unterstützen die Kinder dabei und geben ihnen die Zeit, die sie brauchen.