Zusammenarbeit mit den Eltern
Information
Die Zusammenarbeit von Erziehungspersonal und Eltern ist ein wichtiger und Grundsatz der sog. Kinderläden.
Bei uns wird sehr viel Wert auf einen engen Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen gelegt. Die "Kinderstube" ist eine Elterninitiative, ein gemeinnütziger Verein, der als Arbeitgeber gegenüber dem Personal auftritt. Daher müssen die Eltern auch die Pflichten der Vereinsarbeit tragen, dies bedeutet konkret z.B. Vorstand- und Kassiertätigkeiten zu übernehmen und einen Protokollführer zu stellen.
Neben diesen "offiziellen" Ämtern gibt es noch "kinderstubeninterne" Aufgaben zu vergeben.
Grundsätzlich muss für jedes Kind ein Amt übernommen werden. Diese setzen sich u.a. wie folgt zusammen:
- Matratzenbezüge waschen
- Reparaturdienst
- Gartenarbeit
- Handtücher waschen
- Elternnotdienstliste führen
- Elternabendprotokoll führen
- Elterndienst während der Vorstandsitzung
Die Kasse wird außer den beiden Vorständen noch zusätzlich in einige "Unterämter" aufgeteilt, wie z.B.:
- Gebührenkontrolle
- Kassenprüfung
- Buchhaltung
Pro Kind müssen die Eltern jeweils ein Amt übernehmen.
Der Vorstand setzt sich z Zt. aus folgenden Mitgliedern zusammen:
- Vorstand für Personal
- Vorstand für Haus und Garten
- 2 Vorstände für die Finanzen
Die Kinderstube verfügt über eine Honorarkraft, welche Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag ein Essen für die Kinder zubereitet. Mittwochs kocht das Team unter Einbeziehung der Kinder das Wunschessen eines Kindes.
Beim Abholen der Kinder sollten einige alltägliche Kleinigkeiten erledigt werden, wie z.B. Becher der Kinder abspülen, Mülleimer ausleeren, Kindertoilette putzen (3mal wöchentlich). Wenn alle mithelfen ist dies in 5 Minuten erledigt.
Zweimal im Jahr findet ein Großputztag satt, an dem die "Kinderstube" auf den Kopf gestellt und von Grund auf gereinigt wird (ca. 3-4 Stunden Mithilfe).
Pro Kind fällt jährlich 2-3mal ein Elterndienst an d.h. die Eltern sind während der Mittagszeit als Unterstützung anwesend, da die Praktikantin 1mal wöchentlich Schule hat und somit in der Kinderstube fehlt.
So, dies klingt vielleicht etwas viel, ist aber, sofern alle mitarbeiten gut zu bewerkstelligen und macht bisweilen sogar Spaß.
Elternsprechstunden, Elternabende
- Die alle 4 bis 6 Wochen stattfindenden Elternabende sind Pflicht. Hier werden sowohl vom Vorstand, vom Erziehungspersonal als auch von den Eltern wichtige Punkte berichtet, besprochen und diskutiert.
- Der Elternabend bildet eine äußerst wichtige Grundlage der Elternmit- und -zusammenarbeit. Hier haben Eltern und Erzieherinnen die Möglichkeit sich in Ruhe auszutauschen und kennen zu lernen. Es wird dort über die derzeitige Gruppensituation berichtet und die Eltern haben u.a. hier die Möglichkeit genaueres über den Gruppenalltag zu erfahren..
- Pädagogische Ansätze werden hier besprochen und mögliche Handlungsweisen vorgestellt.
- Weiterhin werden am Elternabend Aufgaben und anfallende Arbeiten verteilt, bisweilen Projekte geplant, die auch einer gewissen Mithilfe bedürfen (z.B. den Sand im Sandkasten auszutauschen oder ein Holzhäuschen im Garten zu bauen).
- Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung (Verein) statt, in der alle grundlegenden Veränderungen in der Vereinsstruktur und im Kinderladen besprochen und "abgesegnet" werden; hier wird auch der Vorstand gewählt.
- Ein persönliches Elterngespräch von ca.1,5 Std. mit den Erzieherinnen wird zweimal im Jahr angeboten, in dem die Eltern über ihr Kind und dessen Verhalten in der Gruppe informiert werden. Hier haben die Eltern die Möglichkeit Erziehungsfragen individuell mit den Fachkräften zu erörtern.
Mitwirkungsmöglichkeiten
Erziehungspartnerschaft
Die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Fachkräften stellt einen elementaren Teil unserer täglichen Arbeit dar. An erster Stelle der Erziehungspartnerschaft sollte für alle Beteiligten immer das Wohl des Kindes stehen. In dem gemeinsamen Handeln für das Kind ist es möglich, einander zu ergänzen und sich auch wechselseitig zu bereichern.
Unsere Zielvorstellung ist, von Beginn an eine Atmosphäre des Vertrauens zu vermitteln und eine Beziehung zwischen Team und Eltern aufzubauen, die auch von beiden Seiten gewünscht und getragen wird. Wir sehen eine positive, konstruktive partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern als wesentliche Basis für unsere Arbeit mit den Kindern an. Durch den engen Kontakt von Team und Eltern, der sich durch die Elternmitarbeit im Kinderladen relativ schnell aufbaut, entsteht ein ständiger, beidseitiger Austausch von aktuellen Ereignissen und Veränderungen im Leben der Kinder und Eltern. Dies ermöglicht es uns, unsere Ziele und Arbeitsweisen transparent zu machen, diese zu erklären und zu begründen. Die Eltern können mit diesem Wissen leichter Zusammenhänge in der pädagogischen Arbeit erfassen und verstehen. So gibt es auch die Möglichkeit für die Eltern nach Absprache mit den Fachkräften einen Tag in der Kinderstube zu hospitieren. Aus diesem neuen Wissen kann bei den Eltern ein neues Verständnis in der Beurteilung bestimmter Sachverhalte entstehen.
Integration neuer Eltern
Genau wie für die neu aufgenommenen Kinder ist es auch für die neuen Eltern in der Anfangszeit bedeutsam, einen Ansprechpartner zu haben, der offen für ihre Fragen, Anliegen, Erwartungen und Befürchtungen ist. Die meisten der neuen Eltern kennen die Fachkräfte sowie zwei bis drei der "alten" Eltern schon durch den Informationsabend, an dem die Organisation und die Struktur der Vereinsarbeit, das Team, die pädagogische Arbeitsweise und Abläufe dargestellt werden. Bevor es zu einer Aufnahme in die Kinderstube kommt, haben die Eltern in einem Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, von ihrer Familiensituation und ihrem Kind zu erzählen und noch offene Fragen zu klären. Im Sommer bevor die neuen Kinder die Kinderstube dann tatsächlich besuchen findet mit zwei Fachkräften noch ein ausführliches Vorgespräch statt, indem schon erste Absprachen getroffen werden können bzw. die Eingewöhnungszeit geplant wird. Nach den ersten Wochen des Kinderladenjahres führen wir mit den neuen Eltern geplante Elterngespräche durch und es ist hier Zeit, um auf ihre Anliegen einzugehen, sowie die Eingewöhnung des Kindes zu beschreiben.
Pädagogische Fachkräfte sind Koordinatorinnen
Unsere Aufgabe kann es nicht sein, alle Wünsche und Anliegen der Eltern sofort in die Arbeit mit den Kindern zu integrieren. Wir versuchen unsere Tätigkeiten den Eltern gegenüber transparent zu gestalten und ihnen dadurch gleichzeitig auch die Grenzen des für uns Machbaren in der Arbeit mit den Kindern zu verdeutlichen. Wir als pädagogische Fachkräfte sind die "Sammler" der Wünsche von Kindern, Eltern und Team. Was wir jedoch in unsere Arbeit mit aufnehmen, welche Schwerpunkte wir setzen und wie wir Wünsche koordinieren, behalten wir uns als elementarpädagogische Fachkräfte mit qualifizierter Ausbildung und fachorientierter Reflexion weitgehend vor, da wir die gesamte Gruppe der Kinder im Blick haben.
Elterngespräche
Geplante Gespräche
Alle Eltern haben zweimal im Jahr die Möglichkeit, ein geplantes Elterngespräch mit zwei pädagogischen Fachkräften zu führen. Das Gespräch wird im Team auf der Grundlage von aktuellen Beobachtungen, den Beobachtungsbögen Perik, Seldak oder Sismik und dem Fachwissen der Erzieherinnen vorbereitet. Uns ist wichtig, dass die Eltern die Gespräche nutzen und sich mit konkreten Fragen und Anliegen einbringen.
Wir sehen das geplante Elterngespräch als gegenseitigen Austausch, bei dem wir uns nicht nur auf Schwierigkeiten und Probleme des Kindes konzentrieren. Unser Anliegen dabei ist eher, die gesamte Persönlichkeit des Kindes, sowie Veränderungen und Entwicklungen zu veranschaulichen.
Die Eltern geben uns Einblick in ihr Familienleben bzw. die Situation zu Hause und teilen uns dortige Veränderungen mit. Auf der Basis dieses Informationsaustauschs versuchen wir, gemeinsame Vorgehensweisen in der Erziehung festzulegen und uns in unserer Erziehungspartnerschaft weiter zu entwickeln. Hat eine Familie massive Probleme, so versuchen wir, nach unseren Möglichkeiten auf diese Situation einzugehen, jedoch haben wir hier unsere Grenzen, da wir keine Therapeuten bzw. keine Familien- und Lebensberatungsstelle sind. Die Kinderstube ist eine familienergänzende Einrichtung und kann grundsätzlich keine familienersetzenden Funktionen übernehmen.
Tür- und Angelgespräche
Die Tür- und Angelgespräche finden während der Bring- und der Abholzeit statt. Diese dienen einem kurzen Austausch zu aktuellen Ereignissen bzw. der Befindlichkeit des Kindes von Seiten der Eltern und Informationen zu Vorhaben und Abläufen bzw. Begebenheiten während des Kinderstubentages von Seiten des Teams. Wir gehen nicht nur bei Problemen und Schwierigkeiten auf die Eltern zu, sondern wollen auch positive und alltägliche Vorkommnisse erzählen. Wir wünschen uns, dass Probleme und Schwierigkeiten von allen Beteiligten offen angesprochen werden und die Erziehungspartnerschaft ein Miteinander ist, bei dem beide Seiten ihr Wissen und ihre Kompetenzen austauschen, sowie einander mit Wertschätzung gegenübertreten.
Elternabende
Die sechs bis acht stattfindenden Elternabende im Jahr gliedern sich in drei Teile: Organisation Verein, Organisation Team und pädagogisches Thema.
Im ersten Teil berichten die Vorstände aus ihren jeweiligen Arbeitsfeldern (Finanzen, Personal und Haus & Garten). Die Eltern erhalten Informationen über Aktionen und Vorhaben, die Inhalte der Vorstandsitzungen waren und dort diskutiert wurden. Pläne, die alle Eltern betreffen, werden mit der gesamten Elternschaft besprochen, wie z. B. die Teilnahme an einem Stadtteilfest, bei dem die Mithilfe von allen benötigt wird. Hier werden auch Beschlüsse und Vorhaben, die während der Vorstandssitzung getroffen wurden, erklärt, Aufgaben verteilt und spezielle Anliegen einzelner Eltern aufgegriffen.
Bei den Organisationspunkten des Teams handelt es sich zum einen um Termine, Regelungen zu den Schließzeiten oder Abläufe von Festen wie z. B. der Kinderstubenübernachtung und des Sommerausflugs, sowie um die Gestaltung von Aktionen, bei denen wir die Mithilfe der Eltern benötigen.
Im pädagogischen Teil des Elternabends erhalten die Eltern Einblick in die momentane Gruppensituation. Die pädagogischen Fachkräfte stellen die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen des Spielverhaltens der Kinder untereinander dar. Das derzeitige Thema bzw. Projekt mit den zugehörigen Inhalten, Angeboten, Aktionen und deren Entstehungsgeschichte wird den Eltern verdeutlicht. Ihnen ist es möglich, Fragen zum aktuellen Gruppengeschehen bzw. dem Projekt zu stellen und eigene Vorschläge zur Diskussion einzubringen. Es werden Ideen gesammelt, wie die Eltern unterstützend einwirken können.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, dass die Eltern pädagogische Themen, die sie interessieren, in eine Liste eintragen. Das Team und die Eltern bereiten sich dann zu dieser Thematik vor oder es kann ein Referent eingeladen werden.
Mitbestimmungsmöglichkeiten
Siehe unter Informationen, Eltrnabende und Mitwirkungsmöglichkeiten
Elternbeirat
Keine Angabe
Elternbefragung
Elternbefragungen in Form von Fragebögen werden in unserer Einrichtung selten durchgeführt. Die aktuellen Bedürfnisse und Wünsche der Eltern und Erzieherinnen werden an den Elternabenden besprochen. Diese finden regelmäßig alle 4-6 Wochen statt und die Eltern können dort ihre Ideen und Anliegen einbringen. Es besteht dadurch ein enger Austausch zwischen Erzieherinnen uund Eltern.
Unser Dachverband Soke führt des Weiteren regelmäßig Elternbefragungen durch.