Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten
Soziales Lernen
Wir möchten, dass die Kinder lernen selbständig und eigenverantwortlich zu Handeln:
Wir schaffen den Kindern einen Rahmen, der zum Handeln und Aktiv werden anregt und Sicherheit gibt.
Durch unseren geregelten Tagesablauf haben die Kinder die Möglichkeit sich auszuprobieren, Grenzen kennen zu lernen und darauf zu stoßen, sowie Freiräume zu nutzen und aktiv ihren Kindergartenalltag mitzugestalten.
Hierbei ist es wichtig, dass sich alle an die geltenden Regeln halten und achtsam miteinander umgehen.
So gilt es auch zu lernen, im Kindergarten die Dinge des alltäglichen Lebens zu bewältigen.
Alles in allem ist es oftmals gar nicht so leicht auf eigenen Füßen zu stehen. Wir begleiten die Kinder jederzeit mit Rat und Tat, geben ihnen Hilfestellungen um ihre Selbständigkeit zu fördern.
Praxisbeispiele:
Die Kinder können jeden Tag in der Freispielzeit aufs Neue frei und eigenverantwortlich wählen, was, mit wem und wo sie spielen möchten. Sie können in ihrer Stammgruppe bleiben, haben auch die Möglichkeit andere Gruppen zu besuchen.
Durch gemeinsam besprochene Regeln geben wir den Kindern den Rahmen selbständig und nicht beobachtet sich im Intensivraum z.B. an der Werkbank zu treffen, im Hausflur zu spielen oder sich in der Turnhalle und im Garten zu bewegen.
In regelmäßig stattfindenden Gesprächskreisen können die Kinder eigene Ideen, Vorschläge und Kritik äußern. Wir sammeln, werten aus, stimmen ab und gestalten so unsere Themen und Projekte zusammen.
Durch gezielte Hilfestellung in den verschiedenen Situationen des Alltags, wie z.B. an- und ausziehen von Kleidern und Schuhen, Getränke selbst einschenken, essen mit Messer und Gabel, nach dem Frühstück einen frischen Teller hinstellen...erlernen die Kinder nach und nach mehr Selbständigkeit. Dazu gehört ebenfalls die Hygiene, wir putzen gemeinsam nach dem Mittagessen die Zähne, die Kinder sollen sich vor dem Essen und nach dem Klogang selbständig die Hände waschen
Persönliche Fähigkeiten
Wir möchten, dass die Kinder ihren eigenen Wert und den des Anderen kennen- und schätzen lernen:
Nimm dich an.
Sei du die, die du bist.
Sei du der, der du bist.
Erst dann fängst du an, zu werden,
was du sein möchtest.
Durch unsere liebevolle und aufrichtige Art im Kontakt miteinander vermitteln wir den Kindern: „Du bist wichtig und wertvoll so wie du bist, gemeinsam können wir viel bewegen!“. Nur dort wo sich die Kinder persönlich angenommen und ernst genommen fühlen, können sie ihren eigenen Wert kennen- und schätzen lernen und Vertrauen aufbauen. Vertrauen und Wertschätzung schaffen ein Fundament auf dem Gefühle ihren Platz haben.
Versteh deine Schwächen,
erst dann kannst du mit ihnen arbeiten
und sie zu Stärken verwandeln.
Im Kindergarten bieten wir den Kindern Raum und Platz sich auszuprobieren, sich neue Fähig und Fertigkeiten anzueignen um daraus Stärken zu entwickeln. Oft erkennen sie dabei ihre eigenen Grenzen, die es nun gilt zu verändern oder gegebenenfalls zu akzeptieren.
Setz deine Stärken so ein,
dass du noch zerbrechlich bleibst,
und niemand unnötig abschreckst.
Achte auf deine Unsicherheiten,
sie öffnen dir Wege in neues Land. von Ulrich Schaffer
Durch das tägliche Zusammenleben in der Gemeinschaft ist es wichtig, dass die Kinder auch den Wert des anderen kennen und schätzen lernen. Wir möchten sie sensibilisieren für die Verschiedenartigkeiten die das Leben bereithält.
Praxisbeispiele:
Schon im Kleinen fängt die Wertschätzung an:
Wir begrüßen uns mit einem freundlichen „Guten Morgen“ und nehmen uns so gegenseitig wahr.
Wir nehmen uns Zeit für die persönlichen Erlebnisse, welche die Kinder bewegen und beschäftigen.
An jedem Kindergartentag bieten sich den Kindern die verschiedensten Spielmöglichkeiten und Räume an denen sie wachsen können, wie zum Beispiel an der Werkbank. Hier arbeiten sie mit Hammer, Säge, Holz und Nägeln. Die kleineren Kindergartenkinder noch eher zögerlich und vorsichtig - die größeren dann schon mit konkreten Ideen und handwerklicher Geschicklichkeit.
Im zwischenmenschlichen Umgang miteinander wollen wir die Kinder sensibilisieren für den Anderen, d.h. sie sollen lernen Rücksicht zu nehmen z.B. auf Kinder, die noch nicht so gut malen können nicht auszulachen. Hierzu gehört unter anderem auch, sich bei Gesprächen gegenseitig zu zuhören und ausreden zu lassen.
Soziale Fähigkeiten
Wir möchten, dass die Kinder Gemeinschaft als positive Grunderfahrung erleben:
Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt für das Kind ein neuer Lebensabschnitt.
Aus dem gewohnten Umfeld, der Familie geht es einen ersten Schritt in die Eigenständigkeit, den Kindergarten.
Viele Kinder haben hier zum ersten Mal die Gelegenheit sich mit einer großen Gruppe auseinander zusetzten. Neue Anforderungen kommen auf das Kind zu, wie z.B. sich in der Gemeinschaft zu recht finden, Freunde finden, Regeln erfahren und einhalten, mit Frustration und Kritik umgehen lernen, Umgangsformen, Kooperationsfähigkeit und Hilfsbereitschaft dem andern gegenüber.
Das Erlernen und Erleben dieser sozialen Fähigkeiten ist ein Grundpfeiler unserer Pädagogik, aus dem sich soziale Kompetenz entwickeln kann, um ein gutes Zusammenleben in der Gemeinschaft zu ermöglichen.
Praxisbeispiele:
Wichtiger Bestandteil unserer Gruppenarbeit ist das tägliche Zusammenkommen zum Stuhlkreis oder Morgenkreis. Hier spielen, singen, erzählen und lernen wir gemeinsam von- und miteinander. Dabei achten wir darauf, uns gegenseitig ausreden zu lassen und zu zuhören.
Gemeinsames Leben im Kindergarten beinhaltet die Höflichkeitsformen wie z.B. danke, bitte, sich gegenseitig ausreden lassen... und Regeln, die für alle gelten und immer wieder besprochen werden, z. B. „wer spielt räumt auf“ oder “wer aus dem Zimmer gehen möchte sagt uns wohin“.
Alltagsfähigkeiten
Wir möchten, dass die Kinder lernen in Konfliktsituationen angemessen zu reagieren:
Wo so viele Kinder wie in unserem Haus den Tag miteinander verbringen, gibt es auch immer wieder Auseinandersetzungen und Konflikte. Unterschiedliche Meinungen und Interessen gehören zum Leben. Das die drei bis sechs Jährigen ihren Unmut offen zeigen und wütend oder traurig sein dürfen ist für ihre Entwicklung wichtig, denn werden diese Gefühle unterdrückt, können Kinder im Gegenzug mit neuer Aggression oder Rückzug reagieren.
Unser Kindergartenalltag war von unendlich vielen verschiedenen Konfliktsituationen bestimmt, die uns immer wieder in die Rolle einer Richterin gedrängt haben. Die Unzufriedenheit mit dieser Situation veranlasste uns zu einer Teamfortbildung zum Thema „Konfliktbewältigung im Kindergarten“.
Hierbei erarbeiteten wir uns folgendes Programm, auf das wir mittlerweile großen Wert legen:
Die Kinder sollen schrittweise lernen selbständig in Konfliktsituationen zu einer für beide Parteien zufriedenstellenden Klärung zu kommen. Sie werden angehalten sich gegenseitig wahr zu nehmen, ihre Gefühle in Worte zu fassen und zu überlegen: „Was brauche ich jetzt, damit es mir wieder gut geht?“. Grundlegend für eine angemessene Konfliktbewältigung in unserer Einrichtung sind die
Hausregeln:
1. Wir gehen freundlich miteinander um.
2. Wir tun niemandem weh, auch nicht mit Worten.
3. Wir gehen sorgsam mit den Dingen und Sachen um.
4. Wir sorgen für Ordnung im Haus und im Garten.
Nach einer intensiven Erarbeitung mit den Kindern bieten die Regeln für uns alle Orientierung und Sicherheit, aber auch Möglichkeiten.
Konfliktsituationen bieten ein breites Lernfeld für die Persönlichkeitsbildung der Kinder. Wir möchten, dass sie lernen ihre Position verbal zu vertreten, Kritik anzunehmen, Argumente für ihre Lösung zu finden, auch mal zurück zu stecken und so schwer es auch ist, dabei den Streitpartner achten und ernst nehmen.
Praxisbeispiele:
Anhand einer konstruierten Situation möchten wir unser System kurz vorstellen:
Kommt ein Kind ganz aufgelöst zu uns und sagt: „Der .... hat mir mein Auto weggenommen.“,
dann bringen wir beide Parteien in die Klärungsecke. Jetzt sollen die Beiden sich anschauen - wahrnehmen (was vielen schwer fällt). Nun wollen wir die Schuldfrage außen vor lassen und nur die aktuelle Situation sehen. Die Kinder sollen sagen, wie es ihnen jetzt geht z. B. „Ich bin sauer, ich will mein Auto wieder haben.“ Oder „Ich brauch das Auto aber jetzt.“ Der Ideal Fall wäre, wenn die Kinder eine für beide zufriedenstellende Lösung finden könnten, z B. das Auto abwechselnd benutzten oder ein anderes tolles Auto suchen. Sind die Kinder dazu nicht in der Lage, bieten wir Hilfestellung an und erarbeiten gemeinsam Lösungen.
Wichtig ist bei allen Konflikten, dass es hinterher allen Parteien wieder gut geht.
Manchmal bemerken wir auch, dass Kinder immer wieder gegen andere Sticheln oder sich über sie lustig machen. Dies greifen wir auf, sprechen mit den Betroffenen oder in der Gruppe darüber, weisen gegebenenfalls auf die Hausregeln hin, um wieder sensibel füreinander zu werden.
Die Vielfalt der Konflikte ist nicht weniger geworden aber unser Konfliktbewältigungsprogramm zeigt uns anhand seiner Erfolge, dass es sich lohnt diesen Weg weiter zu gehen.
Werteorientierung und Religion
Christliche Erziehung begleitet uns wie ein roter Faden durch unsere Arbeit. Sie wird im täglichen Miteinander lebendig.
Es ist uns wichtig, dass sich jedes Kind in der Gemeinschaft der Gruppe, angenommen und geborgen fühlt. Um dieses Gefühl zu vermitteln, gehen wir liebevoll miteinander um, achten uns gegenseitig und nehmen uns ernst.
Die Kinder erleben in ihrem Tagesablauf viele verschiedene Situationen wo es von großer Bedeutung ist, dem Anderen zu helfen, zu zuhören, Rücksicht zu nehmen, zu teilen und Konflikte friedlich zu lösen.
Auch bei der Bewältigung von Problemen, Wahrnehmung von Ängsten, Fragen nach Gott und der Welt stehen wir den Kindern vertrauensvoll zur Seite.
Der christliche Umgang miteinander wird begleitet von täglichen Gebeten, biblischen Geschichten, religiösen Liedern und den traditionellen Bräuchen und Festen im Kirchenjahr.
So gestalten wir mit den Kindern eine besinnliche Adventszeit, feiern gemeinsam Weihnachten, erleben das Osterfest und sprechen über das Leben und Leiden Jesu.
Außerdem ist es bei uns Brauch, dass wir unseren Pfarrer ein bis zwei Mal im Jahr zu uns in den Kindergarten einladen um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Sprache
Wir möchten, dass die Kinder Sprache und Kommunikation als wichtigen Bestandteil im tägl. Umgang miteinander erleben:
Sprache begleitet den kindlichen Alltag ständig, egal ob im Spiel oder im Kontakt mit Kindern und Erwachsenen. Sie dient der Verständigung untereinander, der Vertretung eigener Interessen, der Lösung von Problemen und der Entwicklung von Ideen. Je nach Tonfall und Wortwahl ist Sprache nicht nur Unterhaltung und Umgangsform, sondern kann auch Zuwendung, Sympathie oder Antipathie ausdrücken.
Dabei ist die Qualität und Quantität des Wortschatzes von großer Bedeutung - Worte können benennen, erklären, erinnern. Worte können aber auch provozieren, ängstigen, wütend oder traurig machen, sie können lieb haben, ermutigen, trösten, neugierig machen und zum Lachen bringen.
Kinder sollen im Alltag angeregt werden, zu denken, zu reden und zu fragen. Wir können die Kinder unterstützen, indem wir:
eine Gesprächskultur in der Gruppe erarbeiten, d. h.
•dem Gesprächspartner zuhören
•den Gesprächspartner ausreden lassen
•in angemessener Lautstärke und angemessenem Tonfall reden
•angemessene Worte wählen
•den Satzbau, die Grammatik fördern und den Wortschatz erweitern, d. h.Erzieherinnen fungieren als Vorbild
•„spielerisch“ dazu lernen durch: Erzählen, Vorlesen, Bilder anschauen, Reime und Gedichte sprechen, Lieder singen, Spiele spielen
•Gehörtes mit eigenen Worten wiedergeben, z.B. Nacherzählen von Geschichten, Bilderbüchern etc.
Den Kindern im Alltag nur viele Sprachanlässe oder Sprachanregungen zu bieten ist nicht ausreichend. Auch Spaß und Freude an der Kommunikation sind wichtig. Zungenbrecher oder Wortverdreher lieben die Kinder.
Umwelt
Wir möchten, dass die Kinder die Welt mit allen Sinnen erfahren:
Bereits ab der Geburt nehmen die Kinder ihre Umwelt mit all ihren Sinnen wahr. Sie:
Sehen - Hören - Tasten - Riechen - Schmecken
Wir Erwachsenen können die Kinder bei einer positiven Entwicklung begleiten und unterstützen, indem wir ein Umfeld schaffen, wo Kinder er-fahren, be-greifen, aus-probieren und er-leben dürfen. Kinder müssen die Wirklichkeit spüren und Zusammenhänge selbst entdecken können, denn nur so verstehen sie die Welt.
Wenn Kinder z.B. matschen werden fast alle Sinne angesprochen:
Sehen: Wie verändert das Wasser die Erde?
Hören: Welche Geräusche entstehen beim Matschen?
Tasten: Wie fühlt sich Matsch an?
Was können wir im Matsch ertasten?
(Steine, Sand, Rinde,...)
Riechen: Wie riecht nasse Erde?
Schmecken: Kann ich Matsch essen? (Manches Kind
probiert auch)
Auch wenn uns Erwachsenen manche Experimente nicht „sinnvoll“ erscheinen, sind sie doch von Bedeutung für das Kind - ein zweites Mal wird der Matsch meist nicht mehr probiert!
Wo bieten wir im Kindergarten Möglichkeiten die Welt mit allen Sinnen zu erfahren?
1.Räumlichkeiten:
•Die Kinder können sich in bestehende Ecken und Nischen zurückziehen, um mit verschiedensten Materialien (Decken, Kissen, Teppiche, Utensilien aus anderen Ecken,..) immer wieder ein neues Umfeld zu schaffen.
•Die Kinder können sich in der Turnhalle bewegen. Dort kann man z. B. laut sein, toben, springen, rennen, Ball spielen, mit riesigen Bausteinen kreativ sein,...
•Die Kinder haben die Möglichkeit eigene Spielbereiche zu schaffen, z.B. in der Garderobe, auf der Treppe in den Zimmern,...
2.Spiele:
•Kimspiele: Kinder dürfen Verschiedenes tasten, schmecken, riechen, hören und sehen
•Kreisspiele: z.B. Topfklopfen - Ein Kind muss mit verbundenen Augen den Topf finden, der im Zimmer versteckt wurde. Die anwesende Gruppe gibt durch Zurufe Hilfestellung (hören) Platzwechsel - Ein Kind verlässt den Raum. Zwei Kinder tauschen den Platz. Das Kind kommt wieder herein und muss herausfinden, wer den Platz getauscht hat (sehen).
3.Garten:
•Die Kinder können Sand spielen, panschen, matschen, mit Holzteilen und Steinen hantieren, Beeren essen, sich im Gras wälzen, im Weidenzelt ruhen und sich unter Büschen verstecken.
•Einige Spielgeräte stehen zur Verfügung: Kletterbrett mit Seil, Kletterhaus mit Rutschbahn, Schaukel, Betonröhre im Hügel, Spielhäuser
Durch diese vielfältigen Angebote entstehen ständig andere Reize, die in unterschiedlicher Intensität die Sinne ansprechen.
Wir möchten, dass die Kinder einen bewussten Umgang mit der Natur und Umwelt erfahren:
„Nur was ich selbst schätze, will ich später auch schützen“
Zu jeder Jahreszeit geben wir den Kindern die Möglichkeit, den Garten im Spiel zu erobern und als Lebensraum zu nutzen. Sie sollen schon frühzeitig die Natur mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt im Spiel erleben, entdecken und erforschen können.
Es ist uns wichtig, den Kindern Raum zum Experimentieren zu geben und sie dabei vielfältige Eindrücke und Erfahrungen sammeln zu lassen.
Doch sind wir den Kindern auch Wegbegleiter, um die Achtung vor der Schöpfung nicht zu verlieren.
Praxisbeispiele:
•Auf der Wiese, den Sträuchern und Blumen können die Kinder Insekten und Tiere beobachten.
•Im Hochbeet erleben die Kinder den Kreislauf von Anzucht, Wachstum und Ernte
•Die Beerenbüsche und Obstbäume laden zum „naschen“ ein und zeigen uns den Lauf der Jahreszeiten
•Erdecke und Rindenbeet bieten Möglichkeiten zum Graben, Formen, usw.
•An der Wasserbahn heißt es: “Wasser marsch“
•Das Weidenzelt lädt zum Verweilen und Träumen ein
•Steine, Holzklötze und Latten bieten Möglichkeiten kreativ zu werden
Die Natur ist auf unsere Hilfe angewiesen, damit Mensch und Tier ein gesunder Lebensraum zur Verfügung steht. Deshalb versuchen wir gemeinsam mit den Kindern nach Möglichkeit Müll zu vermeiden bzw. zu reduzieren und trennen angefallenen Müll. Somit lernen sie schon jetzt, dass sie Verantwortung für unsere Natur mit tragen.
Ästhetik, Kunst und Kultur
Wir möchten die Kinder in ihrer Kreativität fördern:
Heutzutage sind Kinder immer weniger in der Lage sich mit dem, was ihr Umfeld bietet zu beschäftigen. Deshalb möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, Ideenreichtum und Phantasie zu entwickeln.
Dazu braucht es unterschiedlichste Materialien und Techniken mit denen sie selbstständig, mit Hilfestellung oder unter Anleitung experimentieren können.
Im Außenspielbereich gibt es unfertiges Material mit Aufforderungscharakter, z.B. Baumscheiben verschiedenster Größen und Längen, Reifen, Steine, Erde, Wasser.
Im Mal- und Bastelbereich gibt es z.B. verschiedene Stifte, Farben, Papiersorten, wertloses Material, Wolle, Knetgummi, Scheren und Kleber, die auf vielfältige Art und Weise verwendet werden. Farben können gemalt, gedruckt, gepustet,... werden, Papier kann zum schneiden, reißen, falten,...verwendet werden, mit Wolle kann man wickeln, binden, Formen legen, usw.
Beim Experimentieren ergeben sich oft neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Kinder, die dazu beitragen, ihr Vorstellungsvermögen zu erweitern.
Ein Kind bastelte Schnecken aus Architektenpapier, die es in eine Schachtel setzen möchte. Dazu strich es Tapetenkleister auf den Schachtelboden und legte die Schnecke darauf. Nach kurzer Zeit bog sich die Unterseite der Schnecke nach oben.
Das Kind nahm die Schnecke aus der Schachtel, die Unterseite wurde wieder gerade. Was war passiert? (Die Feuchtigkeit des Tapetenkleisters bewirkte die Veränderung des Papiers)
Auch eine flexible Raumgestaltung ist wichtig, um die Kreativität der Kinder zu fördern. Die verschiedenen Ecken werden je nach Thema, Bedarf und Interesse der Kinder variiert und mit neuem Material ausgestattet. In einer Gruppe ist z.B. das Thema „Leben im Mittelalter“ aktuell. Daraufhin wird die Bauecke mit einer Ritterburg und dazugehörigem Belebungsmaterial (Ritter, Pferde, Brunnen) bestückt. Die Kinder haben nun die Möglichkeit, ihr bereits erworbenes Wissen mit dem vorhandenen Material zu verarbeiten und umzusetzen.
Dadurch entstehen Rollenspiele, die die Kinder tagelang beschäftigen und sie immer wieder zu neuen Ideen anregen können. Für ihre nun angenommene Rolle als Ritter verwenden sie vorhandenes Material (ein Tuch als Umhang), basteln sich aber auch selber zugehörige Utensilien (ein Schwert aus Pappe).
Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
Wir möchten, dass die Kinder Freude an der Bewegung haben:
Kinder sind Kinder. Sie wollen toben, rennen, springen und klettern. Durch ihren natürlichen Bewegungsdrang, gepaart mit der kindlichen Neugier, erforschen die Kinder ihre Umwelt, nehmen Kontakt zu ihren Mitmenschen auf und lernen sich selbst und ihre körperlichen Fähigkeiten kennen.
Durch die Bewegung eignen sich die Kinder verschiedene motorische Fähigkeiten an, die in der Entwicklung wichtig sind. Z.B. das Erlernen und Weiterentwickeln verschiedener Bewegungsabläufe, das Erlangen von Körpersicherheit, das kennen lernen des eigenen Körperschemas, das Gewinnen an Mut und Selbstvertrauen, das Trainieren des Gleichgewichtssinns, der Körperkoordination, der Muskeln und das Ausbauen von feinmotorischen Geschicklichkeiten. Oftmals geraten die Kinder an ihre persönlichen und körperlichen Grenzen, die es gilt zu erkennen und gegebenenfalls zu überwinden.
Dem Bedürfnis nach Bewegung genügend Zeit und Raum zu geben, gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Durch z.B. beengte Wohnverhältnisse, die Verführungsmacht der Medien oder Terminvielfalt haben die Kinder zum Teil immer weniger Gelegenheit, einfach nur im Garten, Hof oder auf der Straße die Umwelt aktiv zu erleben.
Mit diesem Wandel setzten wir uns bewusst auseinander und suchen immer wieder nach Möglichkeiten den Kindern Bewegungsanreize zu schaffen.
Praxisbeispiele:
Während der Freispielzeit stehen den Kindern verschiedene Bewegungsräume zur Verfügung. Da ist natürlich der Garten, den die Kinder in kleinen Gruppen selbständig erobern können, sowie die Turnhalle, mit ihren verschiedenartigen Bewegungsanreizen, wie z.B. die Weichbodenmatte, die großen Polsterbausteine, die Sprossenwand, Bälle und Rhythmikgeräte. Auch den Flur des Hauses nutzen die Kinder. Hier lassen sie Papierflieger steigen, verwandeln Stühle und Tische in Höhlen und Züge, spielen in der Bauecke und auf Teppichen in der Garderobe.
Des Weiteren bieten wir den Kindern gezielte Turn-, Rhythmik- und Bewegungsstunden mit verschiedenen Themen oder Schwerpunkten an, z.B. Turnen mit der Bank, Tänze, Spiele, Rollenspiele zu Geschichten usw.
Bei Spaziergängen und Ausflügen in die nähere Umgebung sind wir der Natur aktiv auf der Spur. Wir sammeln verschiedene Materialien, bewegen umgefallene Baumstämme oder balancieren darüber, rennen und springen über Wiesen u. v. m.
Sonstige
Wir möchten die Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung unterstützen:
Der kognitive Lernbereich umfasst die Wahrnehmungs-, Konzentrations-, Merk- und Differenzierungsfähigkeit.
Die Kinder werden überschwemmt, von einer Vielzahl von Eindrücken, Informationen und Anforderungen, die sie auf unterschiedlichste Art verarbeiten. Bedingt durch die Gruppenstärke wird ein Kind tagtäglich mit einer großen Menge verschiedenster Reize konfrontiert, mit denen es sich auseinandersetzen muss. Dies wirkt sich im Freispiel und in der angeleiteten Beschäftigung unterschiedlich aus.
Im Freispiel haben die Kinder bei uns die Möglichkeit, selbstständig und interessensspezifisch zu agieren. Dadurch entsteht eine Vielfalt an Aktivitäten.
Dazu gehören z. B. Rollenspiele; Spiele mit Farben, Formen und Mengen; Konstruktionsmaterial, Angebote im experimentellen Bereich (Magnete, Sand, Wasser, Kugeln); Bücher und andere Medien
Damit die Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten entwickeln können, unterstützen wir sie mit einem vielfältigen Spielangebot. Viele Spielmaterialien wie Puzzles, Brett- und Kartenspiele, sowie bauen und gestalten mit unterschiedlichen Materialien, stellen Anforderungen an die Konzentration, Merkfähigkeit und Ausdauer der Kinder. Dabei bieten wir Hilfestellungen an, setzen neue Impulse oder greifen aktiv als Spielpartner ein.
Während der von uns angeleiteten Beschäftigungen arbeiten wir mit den Kindern meist in Kleingruppen, um sie gezielt und intensiv am Geschehen beteiligen und fördern zu können.
Solche Beschäftigungen sind bespielsweise: Singen, Kindertanz, Klanggeschichten, gesundes Frühstück zubereiten oder Kochen, Bilderbuchbetrachtungen, Rhythmik- und Bewegungsstunden, Basteln oder Malen, Meditationen, Experimente versch. Art und vieles mehr….
Dabei werden folgende Fähigkeiten geschult:
Zuhören - Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit
Aufnehmen - Konzentrations- und Merkfähigkeit
Umsetzen - Konzentrations-, Merk- und Differenzierungsfähigkeit.
Ob Freispiel oder angeleitete Beschäftigung, alle Bereiche der kognitiven Entwicklung greifen fließend ineinander über und werden immer in unterschiedlicher Gewichtung angesprochen.
Lernen, einen Arbeitsauftrag in einem bestimmten Zeitrahmen und mit einer gewissen Selbständigkeit zu erfüllen, ist ein weiterer wichtiger Punkt im Bereich der kognitiven Erziehung. Bei den Vorschulkindern achten wir besonders darauf, damit sie später den schulischen Alltag gut bewältigen können und das Lernen lernen.