Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

o Leitgedanke:

In unserem Kindergarten steht das Kind als gewolltes und geliebtes Geschöpf Gottes mit seinen Fähigkeiten, Interessen, Neigungen und seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt. In unserer Einrichtung sind alle Kinder ohne Ansehen der Konfession, Religion, Nationalität oder Herkunft willkommen. Mit Respekt und Achtung vor anderen Religionen und Traditionen wollen wir den christlichen Glauben und gesellschaftlich wertvolle christliche Werte verständnisvoll und treu vertreten. Wir glauben, dass gerade eine Vermittlung des christlichen Menschenbildes auf der Grundlage der Bibel Kindern bei ihrer Entwicklung und Sozialisation enorm weiterhelfen kann.

o Leitziele:

Es ist uns wichtig, dass sich jedes Kind bei uns wohl und geborgen fühlt, deshalb begegnen wir jedem Kind mit Herzlichkeit, Wertschätzung und einfühlsamen Verständnis.

- Wir möchten jedes Kind in seiner Individualität sehen und wertschätzen,

indem wir uns Mühe geben seine Interessen, Besonderheiten und Eigenheiten zu verstehen.

- Wir wollen jedem Kind helfen, sich seinen Möglichkeiten entsprechend zu entwickeln, indem wir unsere Angebote so planen, dass sie die kindliche Lust unterstützen, sich ein Bild von der Welt zu machen.

- Wir möchten Kommunikation stärken. Indem wir neben dem verbalen Spracherwerb alle Möglichkeiten der Kommunikation in Betracht ziehen und anregen.

- Wir vermitteln ein christliches Menschenbild, weil wir der Überzeugung sind, dass die Liebe zu sich selbst und die Liebe zum Nächsten eine Grundvoraussetzung gesellschaftlichen Zusammenlebens ist.

- Wir arbeiten ressourcenorientiert, weil wir davon ausgehen, dass es wesentlich hilfreicher ist Stärken zu stärken, als an vermeintlichen Schwächen herumzudoktern.

- Wir arbeiten nach dem Grundsatz „Hilf mir es selbst zu tun!“ Indem wir eine lebendige und anregende Atmosphäre schaffen, in der Kinder Anregungen finden ihren Fragen an die Welt nachzugehen.

- Wir wollen jedem Kind ein spürbares Interesse an seiner Entwicklung vermitteln, indem wir seine Tätigkeit, seine Empfindungen und Erkenntnisse dokumentieren und für die Eltern transparent machen.

- Wir möchten auch, dass Eltern sich bei uns willkommen und wertgeschätzt fühlen, deshalb stehen wir ihnen als Partner in der Erziehung ihres Kindes zur Seite.

- Wir möchten sozial Schwache, Alleinerziehende und Familien stärken, indem wir bei Fragen und Nöten ansprechbar sind und professionelle Hilfe vermitteln.

- Wir arbeiten gerne als Team zusammen, deshalb ergänzen wir uns in unseren Kompetenzen und lösen Aufgaben gemeinsam.

- Wir möchten uns weiterentwickeln, deshalb reflektieren wir unsere Arbeit und entwickeln neue Handlungsspielräume.

o Unser Bild vom Kind und unsere Rolle als Begleiter:

Wir sehen das Kind als eigenständige Persönlichkeit, dem wir mit Herzlichkeit, Wertschätzung und einfühlsamen Verständnis begegnen wollen. Wir ermuntern die Kinder dazu ihre Gefühle, Interessen und Ideen auszudrücken. Jedes Kind ist individuell veranlagt und strebt nach der Entfaltung seiner Persönlichkeit und Potentiale. Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihren unterschiedlichen Lebenswelten mit ihren individuellen Entwicklungsgeschichten und Lebensbiographien. Durch gezielte Beobachtungen versuchen wir herauszufinden, welche Vorlieben, Interessen, Bedürfnisse, Fragen und Wünsche die Kinder haben, also zu erkennen, in welcher konkreten Situation sie sich befinden. Im Team werden Beobachtungen ausgetauscht, reflektiert und Ergebnisse zusammengefasst sowie neue Handlungsebenen entwickelt.

Dabei sind uns die bewährten Prinzipien unserer pädagogischen Arbeit wie z.B. Selbsttätigkeit, entdeckendes Lernen, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Partizipation, Kommunikation und Kooperation sowie Lebensnähe wichtig.

Es ist uns wichtig, die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu bestärken. Wir möchten den Kindern ermöglichen, zu einem selbständigen, selbstbewussten, selbstbestimmenden und selbstverantwortlichen Menschen heranzuwachsen d.h. ein Ich-Gefühl zu entwickeln.

Die Qualität von Beziehungen ist wichtig für die Qualität der Bildung. Es ist uns wichtig, dass die Kinder Kontakte zu anderen Menschen eingehen und aufbauen können, anderen Menschen Achtung und Wertschätzung entgegenbringen und eigene Konfliktlösestrategien entwickeln.

Es ist uns zudem wichtig, dass die Kinder sich zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten bilden d.h. ein Wir-Gefühl entwickeln.

Dafür stellen wir vielfältige Erfahrungs-Spielräume zur Verfügung und arbeiten nach dem „offenen Konzept“. Hier wird auch der Raum zum Erzieher indem er durch ansprechende sowie vielseitige Materialien zum Tun anregt. Wir sehen es als unsere Aufgabe diese Lernumgebung vorzubereiten, den Kindern Raum zur eigenständigen Entwicklung zu geben und bei Bedarf unterstützend zur Seite zu stehen. Die Kinder sollen hierdurch die Möglichkeiten haben, sich individuell zu entfalten und zu bilden - begleitet von feinfühligen, achtsamen und zugewandten Erziehern.

o Pädagogische Ansatzpunkte nach Maria Montessori:

Entsprechend dem positiven Menschenbild der Montessori-Pädagogik, gehen wir davon aus, dass jedes Kind eine in sich wohnende Kraft hat, die es befähigt Baumeister seiner Persönlichkeit zu sein. Maria Montessori nennt diese innere Kraft den inneren Bauplan. Der kindliche Bauplan ist gut daran zu erkennen, dass sich das Kind zu einer bestimmten Zeit für gewisse Dinge besonders interessiert und so individuell lernt. Auf der Basis der Montessori-Pädagogik sind uns folgende Leitsätze und Ziele in unserem offenen Konzept besonders wichtig:

- „Hilf mir es selbst zu tun.“

Wir möchten, dass die Kinder selbst tätig werden. Wir möchten ihnen zeigen, wie es geht, aber es nicht für die Kinder tun. Wir möchten den Kindern Zeit geben, ihre Wege zu gehen, sie in ihrem Tun ermutigen und darin auch Fehler und Anstrengung zulassen.

- Das Interesse des Kindes hängt von der Möglichkeit ab, eigene Entdeckungen zu machen. Wir möchten diese Möglichkeiten schaffen, indem wir den Kindern eine pädagogisch vorbereitete Umgebung gestalten. Eine Umgebung in der wir das Kind in seinen Handlungen und Aufgaben anleiten und fördern.

- Selbsttätigkeit führt zur Selbständigkeit

Durch unser offenes Konzept nehmen wir diese Leitsätze auf. Eine Umgebung in der das Kind seine eigenen Fähigkeiten und Stärken individuell weiterentwickeln kann. Gezieltes Montessori-Material trägt hierzu bei. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es zu entdeckende Naturgesetze und Dimensionen mit den Händen begreifbar macht. Das animiert die Kinder zum Arbeiten - es fordert und fördert. Montessori-Material verfügt weitestgehend über eine Selbstkontrolle für das Kind, so kann sich das Kind ohne Mithilfe eines Erziehers selbst überprüfen. Dieses Arbeitsmaterial steht den Kindern vorwiegend im Funktionsraum „Lernwerkstatt“ zur freien Verfügung.

o Erfüllung des christlichen Erziehungsauftrages:

Maria Montessori geht von einem inneren Bauplan aus, welches jedes Kind in sich hat. Wir glauben, dass dieser innere Bauplan Fähigkeiten und Fertigkeiten sind, die Gott in die Kinder hineingelegt hat und die sich entfalten dürfen.

Als christlicher Kindergarten sehen wir unseren Erziehungsauftrag an den Kindern im Glauben an Jesus Christus begründet. Es ist uns wichtig, die Motivation der Kinder zu christlichem Verhalten untereinander zu stärken. Wir möchten die Kinder unterstützen, den anderen anzunehmen und jeden in seiner Einzigartigkeit zu verstehen. Eine weitere Erfahrung christlicher Nächstenliebe beinhaltet mit anderen zu teilen, verschiedene Meinungen gelten zu lassen und verzichten zu lernen.

Die wichtigste Grundlage dazu ist die Bibel und ihre biblischen Geschichten, die wir durch Erzählungen, Gespräche, Lieder und praktischen Beispielen sowie unserem Vorbild versteh- und erlebbar machen wollen. Wir möchten den Kindern vermitteln, dass das Gebet nicht nur im Gottesdienst, sondern auch im täglichen Miteinander seinen Platz hat, z.B. beim Mittagessen, bei Festen und Feiern oder auch bei ganz persönlichen Anliegen.

Im Rahmen unseres Kindergartenalltages, findet jeden Freitagmorgen unser gemeinsamer „Mini-Gottesdienst“ im Turnraum statt.

o Die Methodische Umsetzung - „offenes Konzept“:

In unserem Kindergarten arbeiten wir auf Grundlage des offenen Konzepts.

Das „Konzept der offenen Kindertagesstätte“ ist in pädagogischer wie struktureller Hinsicht ein Konzept der Kinderbeteiligung. Die Arbeit mit den Kindern geschieht nicht überwiegend in festen Gruppen, sondern vermehrt offen und in Projektgruppen. Offenes Arbeiten gesteht Kindern ein sehr hohes Maß an Selbstbestimmungsrechten im Alltag zu. Ihre Entscheidungsspielräume werden bewusst erweitert. Diese Selbstbestimmung wird unterstützt u.a. durch ein großflächiges, vielfältiges und gezieltes Spiel- und Lernangebot in verschiedenen Funktionsräumen. Das bietet Entscheidungsfreiheit und erlaubt somit ein eigenes Lern- und Entdeckungstempo, verstärkt durch Spiel- und Arbeitsmaterialen aus der realen Erlebniswelt.

Es zeigt sich, dass schon 3-jährige Kinder es schaffen unter den Angeboten und Anregungen auszuwählen und zu entscheiden, in welchem Lernangebot und Funktionsbereich sie aktiv werden wollen. Erfahrungsfelder und Lernangebote vorzubereiten, durch die die Kinder neugierig werden und eigene Ideen entwickeln können, ist wesentlicher Teil unserer täglichen offenen Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Mit der Entscheidung für ein „Offenes Konzept“ möchten wir kontinuierlich in Bewegung und in Veränderung bzw. Weiterentwicklung bleiben und somit auch in Reflexion und Auseinandersetzung mit allen Akteuren unserer Kindertagesstätte.

Offene Arbeit hat für uns viele Gesichter. Neben den offenen Türen, Funktionsräumen oder gruppenübergreifenden Aktivitäten möchten wir noch etwas ergänzend hinzufügen. Wir sind überzeugt: Offene Arbeit wird vor allem und zuerst von einer Haltung ausgedrückt. Eine Haltung, die offen ist

- für Prozesse und Ergebnisse

- für unterschiedliche Entwicklungswege von Kindern und Erwachsenen

- für die Deutungen und Bedeutungen der Kinder, für deren Signale und Impulse

- für Zweifel an unseren Gewohnheiten und Gewissheiten

- für neue Ideen und ungewöhnliche Lösungen

- für andere Blickwinkel und Konzepte

(angelehnt an ‚Einblick in die Offene Arbeit’ von Gerlinde Lill)

o Die Stammgruppe:

Einen Orientierungsrahmen bieten unsere Stammgruppen, eine klare Raum- und Zeitstruktur sowie das Einhalten von Regeln. Jedes Kind gehört einer „Stammgruppe“ an. Hier finden die Kinder als auch die Eltern ihre Ansprechpartner. Die Erzieher aus der jeweiligen Stammgruppe sind gleichzeitig die Bezugspersonen für die Stammgruppen-Kinder. Durch den engen Kontakt mit den Bezugserziehern erhält das Kind die Sicherheit sich neuen Inhalten und neuen sozialen Beziehungen zuwenden zu können und sich neue Lerninhalte zu erschließen. Die Bezugserzieher der jeweiligen Stammgruppen begleiten die Kinder durch die gesamte Kindergartenzeit. In den Stammgruppen findet u.a. unser Morgenkreis statt.

o Funktionsräume und ihre Bedeutung:

Alle unserer Räume sind in sogenannte Funktionsräume aufgeteilt. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um Räume, die Funktionen übernehmen. Unsere Funktionsräume orientieren sich nach den Bildungsbereichen des Bildungs- und Erziehungsplanes. Zu unseren Funktionsräumen gehören drei große Gruppenräume, die als Bildungsräume „Kreativraum“, „Rollenspielraum“ und „Lernwerkstatt“ ausgestaltet sind. Außerdem gehören dazu zwei Nebenräume (Bauraum und Kinderbibliothek), die das Bildungsangebot ergänzen.