Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Partizipation bedeutet Beteiligung an Entscheidungen, die das eigene Leben und das der Gemeinschaft betreffen und damit Mitwirkung, Mitgestaltung, Mitbestimmung und Mitverantwortung ebenso wie das Ermöglichen von Selbstbestimmung. Weitere Aspekte von Partizipation sind Eigenverantwortung, Beschwerde- und Streitkultur sowie eine Kultur der Konfliktlösung. Wir möchten den Kindern ein selbstbestimmtes Handeln im Lebensalltag ermöglichen, sie an der Planung und Gestaltung der Lernumgebung, des Zusammenlebens, des Bildungsgeschehens in der Einrichtung und damit an der gesamten Alltagsgestaltung beteiligen. Im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan finden wir folgendes: „Partizipation zeichnet sich aus durch ergebnisoffene Situationen, in denen Willensbildungsprozesse gemeinsam erfolgen und Ergebnisse anders als erwartet ausfallen können. Kinderbeteiligung erfasst Mit- und Selbstbestimmung... Kinderbeteiligung erweist sich als Kernelement einer zukunftsweisenden Bildungs- und Erziehungspraxis, sie ist ein Schlüssel zu Bildungsqualität und Demokratie...“

Das Kind soll lernen sich in eine soziale Gemeinschaft zu integrieren, das Verhalten anderer zu verstehen und soziale Verantwortung zu übernehmen. Sozialverhalten wird bei Kindern im Alltag am besten durch ein gutes Vorbild gefördert. Wir begleiten die Kinder auf ihrem Weg zu einem höflichen und zuvorkommenden Individuum heranzuwachsen. Dabei geht es uns darum, Problemlöseverhalten und Verantwortungsbewusstsein zu stärken, Hilfsbereitschaft zu fördern und den Kindern zu ermöglichen, sich als Teil einer Gruppe zu fühlen.

Persönliche Fähigkeiten

Wir sehen das Kind als eigenständige Persönlichkeit, dem wir mit Herzlichkeit, Wertschätzung und einfühlsamen Verständnis begegnen wollen. Wir ermuntern die Kinder dazu ihre Gefühle, Interessen und Ideen auszudrücken. Jedes Kind ist individuell veranlagt und strebt nach der Entfaltung seiner Persönlichkeit und Potentiale.

Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihren unterschiedlichen Lebenswelten mit ihren individuellen Entwicklungsgeschichten und Lebensbiographien. Durch gezielte Beobachtungen versuchen wir herauszufinden, welche Vorlieben, Interessen, Bedürfnisse, Fragen und Wünsche die Kinder haben, also zu erkennen, in welcher konkreten Situation sie sich befinden. Im Team werden Beobachtungen ausgetauscht, reflektiert und Ergebnisse zusammengefasst sowie neue Handlungsebenen entwickelt.

Soziale Fähigkeiten

Die Qualität von Beziehungen ist wichtig für die Qualität der Bildung. Es ist uns wichtig, dass die Kinder Kontakte zu anderen Menschen eingehen und aufbauen können, anderen Menschen Achtung und Wertschätzung entgegenbringen und eigene Konfliktlösestrategien entwickeln.

Es ist uns zudem wichtig, dass die Kinder sich zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten bilden d.h. ein Wir-Gefühl entwickeln.

Dafür stellen wir vielfältige Erfahrungs-Spielräume zur Verfügung und arbeiten nach dem „offenen Konzept“.

Uns ist es wichtig gemeinsam mit den Kindern einen positiven Umgang mit Konflikten und gemeinsame Lösungsvorschläge zu finden. Dabei stärken wir das Kind in seinem Durchsetzungsvermögen, um seine eigenen Interessen angemessen vertreten zu können.

Werteorientierung und Religion

Das Kind soll die Möglichkeit erhalten mit verständlichen Wertesystemen und religiösen Überlieferungen eigene Standpunkte zu finden und Wertschätzung und Offenheit gegenüber anderen zu entwickeln.

Sprache

Von Anfang an versucht das Kind mit seiner Umwelt zu kommunizieren, mit Gestik, Mimik und Lauten. Die gesamte Entwicklung des Kindes ist von Kommunikation abhängig. Sprache kann sich nur in der Interaktion, im Wechselgespräch entfalten. Sprache erwirbt ein Kind nicht nur beim Zuhören, sondern auch und ganz wesentlich, bei der aktiven Sprachproduktion, beim Sprechen.

Mit Sprechchören, Schüttelreimen, Fingerspielen, Liedern, Bilderbüchern, Gesprächen, Kreisspielen usw. fördern wir die verbale Kommunikation und regen die Sprechfreudigkeit der Kinder an.

Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation und eine wesentliche Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg sowie für eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlich- kulturellen Leben. Dazu gehören z.B. Wecken der Sprechfreude, Lust an Bilderbüchern und am Geschichten vorlesen, aktives Zuhören, Wortschatz erweitern, Dialogfähigkeit, mit Konflikten sprachlich umgehen, Fähigkeit, Geschichten zu erzählen bzw. zu folgen.

o Sprachbildung:

Die Sprachbildung und Sprachförderung hat in unserem Kindergarten einen hohen Stellenwert.

SprachbildungÂ…

- sieht Sprache als Medium von Kommunikation und Teil der Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung

- fördert kommunikative Kompetenzen

- greift die kindliche Neugier und Lernfreude und ihre Lust am Erforschen der Umwelt auf

- nimmt Bildungsgelegenheiten im Alltag wahr und nutzt sie für sprachliche Bildung

- bezieht alle Kinder ein, nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsbenachteiligten Familien

- ist ein Konzept von Anfang an und nicht erst beim Ãœbergang in die Schule

- ist eine sozialpädagogische Querschnittsaufgabe für alle Erzieher

- setzt an den sprachlichen und kommunikativen Kompetenzen der Kinder an

- bezieht Eltern als Mit-Lernende ein

- fördert sprachliche Sensibilität und Reflexion bei allen Mitarbeitern in der Einrichtung

- fördert die Talente der Mehrsprachigkeit

- erkennt die Erstsprache als grundlegend für die Entwicklung von Identität, Denken, Wissenserwerb und Ausdrucksvermögen an.

- unterstützt und nutzt die Herkunftssprache der Familie als Sprachfundament zur Bildung der deutschen Sprache

- beobachtet und dokumentiert mit dem Kind im kontinuierlichen Dialog

So möchten wir Sprachbildung in unserem Kindergarten erfahr- und erlebbar machen. Sprache ist der „Schlüssel“ zur Welt.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Medienkompetenz ist heute unabdingbar, um am politischen, kulturellen und sozialen Leben teilzuhaben und es selbständig und aktiv mitzugestalten. Das erfordert auch einen verantwortlichen Umgang mit Medien. z.B. Verwendung und Funktionsweise von Büchern, Foto, Fernsehen, Computer, CD, Internet. Der eigenständige und verantwortungsvolle Umgang ist ein Mittel für die selbstbestimmte Aneignung von Wissen.

Mathematik

Mathematisches Denken ist Basis für lebenslanges Lernen sowie Grundlage für Erkenntnisse in fast jeder Wissenschaft und jeder Technik. Zur Erweiterung der mathematischen Bildung gehören z.B. sinnliches Erfahren von geometrischen Formen durch Spielmaterialien und von Zahlen (Abzählreime, Fingerspiel, Kuchen aufteilen), Vergleichen und Klassifizieren, ordnen von Materialien, Wiegen, Messen, Umgang mit Geld.

Naturwissenschaften und Technik

Naturwissenschaftliche Erkenntnisse liefern Grundlagenwissen über Vorgänge der belebten und unbelebten Natur. Durch sinnliches Anregen wie Anfassen, Kneten, Pusten, Riechen, Luftblasen erzeugen oder spielen mit der Kugelbahn sowie staunen über beobachtete Phänomene sollen die Kinder erste Zugänge zu naturwissenschaftlichen und technischen Vorgängen erhalten. Die Kinder lernen oder erfinden den Aufbau einfacher Versuche, welche sie durch Beobachten, Beschreiben und Bewerten begleiten. Sie Schulen den Umgang mit einfachen Werkzeugen und lernen die Welt der Technik, der Arbeit und des Verkehrs kennen. Im Bereich der Biologie beispielsweise sammeln, sortieren und ordnen von Naturmaterialien. Im Bereich der Chemie und Physik z.B. Begegnung mit der Beschaffenheit von Stoffen.

Umwelt

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen gewinnt immer größere Bedeutung. Dazu gehören Naturbegegnungen (wie z. B. Naturreisen, der Wahrnehmung der Umwelt mit allen Sinnen, Umwelt- und Naturvorgänge bewusst wahrnehmen, natürliche Lebensbedingungen kennen lernen u.v.m.), praktischer Umweltschutz und Umweltbewusstsein (wie z.B. Eigenschaften von Wasser kennen lernen, unterschiedliche Abfallstoffe unterscheiden, Umweltprobleme erkennen und Verantwortung übernehmen.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Kinder erkunden und erschließen ihre Umwelt von Geburt an mit allen Sinnen und machen dabei erste ästhetische Erfahrungen. Im ständigen Dialog mit seiner Umwelt lernt das Kind nach und nach sie bildnerisch zu gestalten und spielend in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es entdeckt dabei u.a. das Grundverständnis für Farben, Materialien, Werkzeuge, Techniken und Prinzipien und deren Umgang. Zu diesem Bereich gehört auch das Spielen von Theaterstücken, kennen lernen von Kunstwerken und verschiedenen Schriftzeichen u.v.m.

Musik

Kinder handeln von Geburt an musikalisch. Mit Neugier und Faszination begegnen sie der Welt der Musik. Der aktive Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes (z. B. ein gutes Gehör entwickeln, Instrumente und unterschiedliche Musikrichtungen kennen lernen, selbst Musik machen, Rhythmusgefühl entwickeln, singen u.v.m.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Kinder haben einen natürlichen Drang und eine Freude daran sich zu bewegen. Dadurch entwickeln sie ein gesundes Körpergefühl und -bewusstsein, sie erlangen grob- und feinmotorische Geschicklichkeit, sie entwickeln Teamgeist und lernen Zuversicht in die eigene Leistungsfähigkeit aufzubauen.

Gesundheit

Unter diesen Bereich fällt die Ernährung, Kenntnisse über Körperpflege und Hygiene, Körper- und Gesundheitsbewusstsein, Gefahrenquellen erkennen usw.