Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten
Soziales Lernen
Soziales Lernen findet im Zusammensein beim Spiel, bei gemeinsamen Unternehmungen und beim Lernen zu zweit oder in der Gruppe statt. In den verschiedenen auch alters- und geschlechtsspezifischen, gemischten Projektgruppen lernen die Kinder den Umgang mit anderen Kindern, Konfliktlösungsmöglichkeiten, Teamarbeit, Kooperationsbereitschaft und andere soziale Kompetenzen. Die in der Schule mit den Kindern erarbeiteten Sozialziele werden im Kinderhaus mit Rollenspielen, Geschichten, Spielen und Gesprächskreisen umgesetzt, vertieft und begleitet.
Persönliche Fähigkeiten
Die personale Kompetenz steht im Mittelpunkt des Lernprozesses und legt somit die Grundlagen für zukünftiges selbst gesteuertes Lernen fest. Für die Entwicklung personaler Kompetenz sind die Vermittlung sozialer Zugehörigkeit, der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Erziehern und Kindern und die Partizipation am Kitageschehen wichtig. Die Kinder lernen im Alltag ihre Konflikte selbst zu lösen, in der Gruppe eine Position einzunehmen, die eigene Meinung zu vertreten, in gemeinsamer Arbeit sowie durch die Übernahme eigener Verantwortung über Zeit, Raum und Material. Wir gehen auf Auseinandersetzung mit schulischen Leistungsanforderungen, auf Konflikte mit Eltern, schwierige Familienverhältnisse, Freundschaften, Bewältigung der Trotzphasen, schwierigen Phase der Pubertät, Medienkonsum, Gewaltprävention und Umgang mit Suchtmitteln ein. Bei uns können die Kinder ihr Selbstbewusstsein, ihre Ich-Identität und ihr Selbstvertrauen stärken.Die Fachkräfte begleiten und unterstützen die Kinder bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und schaffen Lernarrangements zur Aneignung dieser Basiskompetenzen.
Soziale Fähigkeiten
In unseren „Kinderkonferenzen“ in drei Gruppen haben die Schulkinder jeden Montag die Möglichkeit, sich einzubringen, indem sie ihre Ideen und Meinungen zu den geplanten Aktivitäten äußern können. Wir legen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler während dieses Kreises Gesprächsregeln beachten und sich gegenseitig respektieren. Die Kindergartenkinder haben ein zusätzliches soziales Übungsfeld im täglichen Morgenkreis.
Alltagsfähigkeiten
Zu den Alltagsfähigkeiten unserer Kinder zählt vor allem die selbstständige Bewältigung des Tagesablaufes.Die Jüngeren lernen sich selbstständig an-/ auszuziehen, auf die Toilette zu gehen, Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren. Die Vermittlung einer bewussten Esskultur ist auch sehr wichtig. Anschließend setzen sich die SchülerInnen bei der Bewältigung ihrer Hausaufgaben mit Lerninhalten auseinander und wir unterstützen sie dabei, ihre Aufgaben selbstständig zu erfüllen.Im Anschluss können sie bei unseren Freizeitaktivitäten selbst bestimmen, ob sie an längerfristigen Projekteinheiten oder Workshops teilnehmen oder sich in unsere Funktionsräumen zurückziehen und selbstständig beschäftigen wollen. Jedes Kind soll fähig werden, eigene Entscheidungen zu treffen. Auf diesem Wege entwickelt sich das einzelne Individuum zu einem selbstverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen Menschen in der Gruppe. Die Kita fungiert als unterstützende, begleitende Kraft bei diesem Prozess. Wir achten auf die Unterstützung der emotionalen Stabilität. Tägliche Morgenkreise bei den Kindergartenkindern führen durch Themen, Jahreszeiten, Sozialziele. Ein wichtiger Teil nimmt auch das Mitspracherecht und der selbstverantwortliche Umgang mit Medien, Technik und Materialien bei den Größeren ein.Die Vermittlung von gesunder Ernährung und einer gesundheitsfördernden Lebensweise erfolgt im Alltag durch Mitarbeiter und in Workshops und Projekten.
Kinder anderer Altersgruppen
Die Altersmischung innerhalb unserer Spiel- und Projektgruppen bietet den Kindern im Alltag ein weites Feld vielseitiger Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten. Für die Kinder entstehen vielfältige Möglichkeiten, Beziehungen einzugehen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Den Kindern bietet sich eine Auswahl an unterschiedlichen SpielpartnerInnen, die ihren Interessen und ihrem Entwicklungsstand unabhängig vom Alter entsprechen. Hervorzuheben sind die sozialen Lernmöglichkeiten. Orientierung ist an Jüngeren und Älteren möglich, Kinder setzen sich hierbei ihre eigenen Entwicklungsschwerpunkte. Kinder lernen vieles leichter von Kindern als von Erwachsenen, da die Entwicklungsunterschiede nicht unüberwindbar groß erscheinen. Jüngere Kinder erhalten vielfältige Anregungen durch die älteren. Sie beobachten sehr intensiv und versuchen, deren Fertigkeiten nachzuahmen. Ältere Kinder hingegen üben und vertiefen ihr Können und Wissen und gewinnen Sicherheit, indem sie die Jüngeren „lehren“. Ein Vorbild und Modell für Jüngere zu sein stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Mädchen und Jungen
Wir verstehen unter der Förderung von Gleichberechtigung, Mädchen und Jungen darin zu unterstützen, unabhängig von ihrer Geschlechtszugehörigkeit möglichst die ganze Bandbreite ihrer individuellen Persönlichkeit entwickeln zu können. Das heißt zu lernen, auch Verhaltensweisen und Gefühle zuzulassen und ausdrücken zu können, die nicht als „typisch“ für ein Mädchen oder einen Jungen gelten. Innerhalb eines Mädchen- bzw. Jungentages im Hort haben die Kinder die Möglichkeit ihren Bedürfnissen nachzukommen und sich im geschützten Rahmen mit Kindern gleichen Geschlechts auszutauschen. Andererseits unterstützen wir das Interesse der Kinder an Spiel- und Aktionsangeboten der anderen Geschlechtsgruppe, wie z. B. Mädchen spielen mit den Jungs Fußball oder Hockey, Jungs springen mit den Mädchen Seil oder machen beim Gummi hüpfen mit.
Interkulturelles Lernen
Unsere Einrichtung betreut Kinder unterschiedlicher Nationalitäten. Das heißt für uns konkret familienunterstützende Begleitung und Hilfe anzubieten, wie z.B. den Kontakt zu anderen Familien fördern, Übersetzungshilfen zu geben und Kontakt zu anderen sozialen Einrichtungen, sowie zu entsprechenden Behörden aufbauen. Wir berücksichtigen Feste und Feiern aus anderen Kulturen und arbeiten diese mit den Kindern auf.
Werteorientierung und Religion
Religiöse Erziehung bedeutet für uns, auf alle Fragen der Kinder mit Wertschätzung, Respekt und Geduld einzugehen. Eine Grundhaltung, die Individualität und Verschiedenheit auch im Bezug auf religiös-weltanschauliche Zugehörigkeit als wertvoll erachtet, ermöglicht es anderen sowie sich selbst mit Achtung zu begegnen. Diese Grundeinstellung ist Voraussetzung für die Entwicklung religiös-weltanschaulicher Identität, sozialer Kompetenz sowie ethischer Urteilfähigkeit. Unsere Angebote orientierten sich an folgenden Inhalten: St. Martin und St. Nikolaus, Adventsfeiern in den Kinderkonferenzen und der Aufbau des Weihnachtsweges. Wir gehen auch auf muslimische Festtage, wie das Zuckerfest und das Opferfest ein.
Sprache
Gezielte Sprachförderung und phonologisches Bewusstsein und Literacyerziehung setzen wir in vielen Bereichen um: z.B. im Umgang mit Literatur und didaktischen Materialien (Vorschulerziehung, Bilderkarten, Vorlesen, Lesegruppen- oder Lesenachmittage), in Einzel- und Gruppengesprächen (Morgenkreisen, Kinderkonferenzen), im Erlernen von Gesprächsregeln und im Spiel mit anderen Kindern. In speziellen Förderangeboten zur phonologischen Bewusstheit können die Kinder spielerisch den Umgang mit Wort und Bild erfassen. Die Redakteure der Kinderzeitung befassten sich intensiv mit Sprache und dem Schreiben von Texten. Im Rahmen der Literacy-Wochen laden wir "Lese-Eltern" zu uns in den Hort ein, die aus Lieblingsbüchern der Kinder im Lesebereich lasen. Mit der im Stadtteil vorhandenen Bücherei pflegen wir eine aktive Zusammenarbeit und gestalten gemeinsame Projekte, wie Kinderbuchkino, Vorstellung neuer Bücher, Lesungen.
Informations- und Kommunikationstechnik, Medien
In unserem Kinderhaus findet jedes Jahr im Frühling und in der Vorweihnachtszeit eine Bücherausstellung statt. Wir erkunden auch regelmäßig die Bücherei und wählen Bilderbücher, Sach- und Fachbücher, Märchen- und Geschichtenbücher, Bastelbücher , Hörcassetten und -CDs aus, Bilderbuchkino und vieles mehr nach Interessensthemen aus. Klanggeschichten, Hörspiele finden im Alltag ihren Einsatz. Des weiteren nutzen die Kinder drei im PC-Raum eingerichtete Computer, nachdem sie an einem PC-Workshop erfolgreich teilgenommen haben. Eine Hortreportergruppe verfasst einmal im Jahr eine Ausgabe der Kinderzeitung, die hortinterne Aktionen sowie das aktuelle Weltgeschehen dokumentiert.
Mathematik
Wir messen, wiegen, vergleichen, und rechnen auf spielerische Form. Der Schwerpunkt bei mathematischer Förderung liegt bei den Schulkindern in den Hausaufgaben. Wir vertiefen die schulischen Lerninhalte aber auch spielerisch mit mathematischen Förderspielen-, angeboten im Freizeitbereich oder Workshops, wie z.B. Thema Backen, bei dem der Umgang mit Mengen und Mengenangaben im Mittelpunkt steht oder innerhalb des Workshops „Experimente“ beim Experimentieren mit unterschiedlichen Mengen und Stoffen. Bei gemeinsamen Einkäufen lernen die Kinder den Umgang mit Geld, werden dazu angeregt, Preise zu vergleichen und Wechselgeld zu überprüfen.
Naturwissenschaften und Technik
Naturwissenschaft und Technik umgibt die Kinder in ihrem Alltag. Alle Geschehnisse sind durch „kleine Wunder“ geprägt. Unser Anliegen ist es den Kindern diese „kleinen Wunder“ zu verdeutlichen und zu erklären. Spielerisch werden Vorgänge betrachtet, hinterfragt und erforscht, z.B. durch Büchermaterial, Spiele, kleine Experimente, Exkursionen in die Natur. Im Rahmen des Ferienprogramms/ Aktionstagen besuchen wir Museen (Kindermuseum/ Kachelbau, Verkehrsmuseum Nürnberg), das Walderlebniszentrum in Tennenlohe, das Erfahrungsfeld der Sinne usw. und erleben dort naturwissenschaftliche Zusammenhänge mit allen Sinnen und erfahren den bewussten Umgang mit der Natur.
Umwelt
Wir sind ab und zu im Fürther Stadtwald unterwegs. Walderlebnistage ermöglichen es unseren Stadtkindern, im freien Spiel mit Baumstämmen und Naturmaterialien, oder auf der Slackline ausgiebige Naturerfahrungen zu machen. Unsere nähere Umgebung und den nahe gelegenen Wiesengrund, erkunden wir regelmäßig mit Spaziergängen. Mit dem Linienbus fahren wir in die Innenstadt und besuchen städtische Einrichtungen, sowie den Weihnachtsmarkt und beteiligen uns aktiv an Fürther Aktionen.
Ästhetik, Kunst und Kultur
Die Kinder lernen im Rahmen von Aktionstagen und Ausflügen im Alltag und im Ferienprogramm Institutionen und ihre Aufgaben und kulturelle Einrichtungen kennen. Wir unternehmen gerne diesbezüglich Ausflüge zu Museen, Theatern, Ausstellungen und veranstalten eine Stadtteilrallye. Projekte zu Kunst und Architektur finden auch in regelmäßigen Abständen statt, als auch Begegnungen beim freien Malen, stempeln, drucken, Gestalten der Wand im Außengelände oder der Zaunlatten am Gartenbeet. Malen, Basteln und Kreatives Tun stehen täglich auf der Tagesordnung.
Musik
Wir singen gemeinsam Lieder, machen Bewegungsspiele und gestalten Tänze. Wir besitzen Trommel- und Rhythmusinstrumente zum Musizieren.
Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
Kinder sind immer in Bewegung! Praktische Umsetzung im Kinderhaus bedeutet Spaß und Freude am sportorientierten Spiel und offenen Bewegungsangeboten während der Freispielzeit. In unserer Multifunktionshalle stehen den Kindern der Hangelpfad und verschiedene Turngeräte zum freien Aufbau zur Verfügung (Rollbretter, Hockeyschläger, Stelzen, verschiedene Bälle…) und angeleitete Bewegungsangebote finden regelmäßig statt und verfolgen eine bestimmte Zielsetzung, wie z.B. die Ausbildung grundlegender Bewegungsfähigkeiten und die Förderung körperlicher und seelischer Gesundheit. Ein wichtiger Beitrag zur Bewegungsförderung ist die Freispielzeit im Garten (Basketball, Tischtennis, Schaukel, Trampolin, Spielgeräte, Multifunktionsfläche) und unser Aktionstag am Freitag, den wir dafür nutzen, mit den Kindern an die frische Luft zu gehen und uns bei Spaziergängen und gemeinsamen Spielen aktiv zu bewegen. Beim Training für den kidsmarathon war es Ziel die Jungen und Mädchen körperlich fit zu machen und Ausdauer zu fördern.
Gesundheit
Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der darauf abzielt, Kindern ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Wir führen Kinder in die Ernährungsgrundlagen ein. Die Kinder beschäftigen sich mit folgenden Inhalten: Mitbringen eines gesunden Frühstücks, Zubereitung eines gesunden Nachmittagssnacks, Inhalte der Ernährungspyramide.
Sonstige
Jährlich sind die Höhepunkte unserer Feierlichkeiten der Fackelzug, Nikolaus, Weihnachten eine Faschingsfeier und unser Sommerfest. Diese bieten unseren Eltern, Großeltern, Verwandten und Freunden die Möglichkeit, einen Ausschnitt unserer Arbeit zu erleben!