Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

<b>Die pädagogische Arbeit und Zielsetzung</b>

Rechtliche Grundlage für unsere Arbeit ist der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung. Hier sind entsprechende Zielsetzungen in der pädagogischen Arbeit zu suchen. Daraus ergibt sich die gemeinsame Erarbeitung der Themen mit den Kindern. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht eine ganzheitliche, auf den jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes eingehende Betreuung.

Wir wollen das Kind in seiner Persönlichkeit stärken und positiv unterstützen. Hierbei ist es uns besonders wichtig, dass sich die Kinder angenommen fühlen und wir vertrauensvolle Partner für sie und ihre Eltern sind.

<b>1. Religiöse Erziehung und Werteorientierung laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

Wir wollen uns mit den Kindern auf den Weg machen um erste religiöse Schritte zu gehen.

- Sich mit verschieden Formen von Religionen und Glauben auseinandersetzen, Unterschiede wahrnehmen und sich der eigenen religiös-weltanschaulichen Identität bewusst werden.

- Den verschiedenen Religionen offen begegnen.

- Personen aus unterschiedlichen Religionen sowie Figuren aus Erzählungen die mit bestimmten Werteordnungen verbunden sind, kennen lernen.

- Jeden Menschen als etwas Einzigartiges und Besonderes wahrnehmen und ihm Achtung und Toleranz entgegenbringen.

- Erzählungen der Bibel, Geschichten und Legenden kennen lernen und Zusammenhänge mit dem eigenen Leben entdecken.

- Eine Grundlage des Dankens und Bittens entwickeln.

- Rituale kennen lernen, die das Leben strukturieren und ordnen helfen.

- Konflikte aushalten und austragen lernen und bereit sein, gemeinsame Lösungen zu finden, Nachsicht zu üben und die eigenen Fehler zuzugeben.

- Das Leben nicht nur als Selbstverständlichkeit hinnehmen, sondern als Geschenk erleben.

- Religiöse Feste vorbereiten und erleben.

Einmal am Tag trifft sich jede Gruppe im Kreis, wo wir gemeinsam beten und singen. Einmal im Monat besucht uns unsere Pfarrerin Frau Hirschmann und singt, betet mit uns und erzählt den Kinder biblische Geschichten. Gemeinsam mit unserer Pfarrerin gestalten wir mehrere Gottesdienste im Jahr. Jedes Kindergartenjahr wird vom Kirchenjahr (z.B. Erntedank, Weihnachten, Ostern....) mit seinen Schwerpunkten und religiösen Festen begleitet. Dies geschieht in der Begegnung mit biblischen Geschichten, im Lied, im Rollenspiel und im gestalterischen Tun.

Im Rahmen unserer verschiedenen Themen befassen wir uns in ganzheitlichen Projekten mit verschiedenen biblischen Geschichten.

<b>2. Sprach- und Medienerziehung laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Freude an Kommunikation und Gespräch

- Das Bedürfnis und die Fähigkeit die eigenen Gefühle, Erlebnisse und Gedanken sprachlich mitteilen und mit Anderen in Kontakt zu treten.

- Zusammenhänge zu erkennen und sprachlich wiedergeben

- Fähigkeit zuzuhören

- Begegnung mit (Bilder) Büchern, Geschichten, Märchen, Fingerspielen, Reimen, Hörspielen und Filmen, Dias und Brettspielen.

- Kreative Lust an der Sprache mit Laut- und Sprachspielen, Reim- oder Silbenspielen.

- Wahrnehmen und Verstehen der Körpersprache

Die Sprache ist ein wichtiges „Werkzeug“ in allen Bereichen unseres Kindergartenalltags. Zunächst ist es für die Kinder wichtig, sich im Alltag mit „kleinen Schritten“ mitzuteilen. Wenn ein Kind den Raum verlässt oder Hilfe braucht, soll es seine Bedürfnisse klar und deutlich äußern und sich verständlich ausdrücken können. Die Phantasie, die Neugier, der Bewegungsdrang und Erlebnisse, die die Kinder beschäftigen, können bei uns im Rollenspiel, im kreativen Umgang mit Geschichten, beim bewussten Betrachten von Bilderbüchern, beim Singen von Liedern und bei Bewegungsspielen ausgelebt werden.

Ein fester Bestandteil in unserem Tagesablauf ist unser täglicher Stuhlkreis. Hier können die Kinder untereinander eigene Erlebnisse mitteilen und sich austauschen.

Intensiv beschäftigen wir uns außerdem mit den 5-6 jährigen beim „Würzburger Trainingsprogramm“. Hierbei wird das Hören und phonologische Bewusstsein der Kinder geschult.

Durch Kinder anderer Nationalität und Herkunft im Kindergarten wird Neugierde auf andere Kulturen und Sprachen geweckt. Außerdem entwickelt sich eine flexible, situationsangemessene Nutzung verschiedener Sprachen und Sprachstile.

<b>3. Mathematische Erziehung laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Erfahren verschiedener Raum-Lage-Positionen in Bezug auf den eigenen Körper

- Spielerisches Erfassen und Erkennen geometrischer Formen mit allen Sinnen. (z.B. rund, eckig, oval)

- Grundlegendes Verständnis von Größen (groß/klein, dick/dünn) und Mengen (Zahlenverständnis, Eins-zu-Eins-Zuordnung)

- Grundbegriffe der zeitlichen Ordnung kennen lernen (vorher/nachher, heute/morgen, Monatsnamen und Tage)

- Ordnen nach verschiedenen Materialien

Wir bieten unseren Kindern regelmäßig grundlegende mathematische Erfahrungsbereiche an. Im Morgenkreis zählen wir gemeinsam, in der Spielzeit werden z.B. Würfelspiele durchgeführt, beim Bauen in der Bauecke entdecken die Kinder verschiedene Formen. Beim Aufräumen lernen Sie gezielt Material zu sortieren und zuzuordnen.

Dabei ist zu beachten, dass vieles was unsere Kinder im Alltag erleben und verrichten, und vieles womit die Kinder spielen und was sie bearbeiten, bereits mathematische Grunderfahrungen beinhaltet, die bisher möglicherweise nicht als solche bewusst wahrgenommen werden. Zusätzlich bieten wir den Kindern das Spielprojekt „Entdeckungen im Zahlenland“ nach dem Konzept von Prof. Preiß an.

<b>4. Soziale Beziehungen und Konflikte laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Kontakte zu anderen Kindern und Erwachsenen aufnehmen und gestalten.

- Grenzen und Regeln in der Gemeinschaft kennen lernen, sich damit auseinander setzen und einhalten.

- Eigene Gefühlszustände mit Worten benennen und beschreiben, darüber sprechen lernen und anderen erzählen können, wie man sich fühlt.

- Eigene Wünsche, Bedürfnisse, Meinungen zum Ausdruck bringen und selbstbewusst vertreten. Eigene Bedürfnisse und Wünsche steuern und zurückstellen lernen

- Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten anderer Menschen verstehen und Rücksicht darauf nehmen.

- Verantwortung für sich und andere übernehmen.

Die Sozialerziehung bezieht sich bei uns auf die Lebensrealität der Kinder und ist meist eng mit dem religionspädagogischen Ansatz unserer Arbeit verbunden.

Wir geben den Kindern die Möglichkeit sich in der Gruppe zu entwickeln und dabei soziales Verhalten zu üben, z.B. in der Freispielzeit im Rollenspiel, beim kreativen Gestalten, sowie bei angeleiteten Beschäftigungen.

Hierbei entstehen immer wieder Situationen in denen es zu Konflikten kommen kann. Zusammen mit den Kindern versuchen wir, Konflikte friedlich zu lösen z.B. miteinander zu reden oder sie ermutigen selbst nach Lösungen zu suchen.

<b>5. Naturwissenschaften und Umwelt laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Eigenschaften verschiedener Stoffe kennen lernen (feste Körper, Flüssigkeiten, Gase)

- Einfache Gewichts, und Temperaturmessungen durchführen und ein Grundverständnis dafür zu entwickeln.

- Vorgänge in der Umwelt beobachten, z.B. Licht und Schatten, Wetter, Jahreszeiten

- Durch Experimente naturwissenschaftliche Vorgänge bewusst wahrnehmen.

- Säen von Samen, beobachten, pflegen und beschreiben des Pflanzenwachstums

- Beobachtung und Umgang mit Tieren.

- Verschiedene Naturmaterialien kennen lernen, z.B. Blätter Rinde Früchte.

- Werthaltungen sich selbst, anderen und der Natur gegenüber (Fürsorge, Achtsamkeit, Mitempfindung, Verantwortung) entwickeln.

Gern führen wir mit den Kindern Experimente durch. Wir erleben wie Schnee und Eis zu Wasser werden, dass wir mit Feuer (Kerze) vorsichtig umgehen und welche Materialen brennen können. Auch spüren wir immer wieder Temperaturschwankungen (warm/kalt).

Es ist uns wichtig, den Kindern die Schönheit der Natur mit allen Sinnen durch Erlebnisse in ihr zu vermitteln. Spaziergänge in Wald und in Wiesen gehören genau so dazu wie Aktionen im eigenen Garten. Die Kinder entwickeln Verantwortungsgefühl und erkennen, z.B. dass eine Pflanze zu versorgen auch Zeit und Mühe braucht. Die verschiedensten Tierarten können im Wald und im Garten beobachtet werden. Bei Spaziergängen treffen wir auch auf Umweltverschmutzung: Müll auf dem Spielplatz, im Wald, auf dem Gehweg, auf unserem Kindergartengelände. Die Kinder sollen lernen, dass sie schon jetzt Verantwortung für die Natur tragen.

<b>6. Künstlerische Erziehung laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Spaß, Freude, Gestaltungslust, Anerkennung und Wertschätzung erleben. Eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken z.B. zeichnend, malend, bildnerisch-plastisch, mimisch, gestisch, sprachlich

- Erkennen, dass Gefühle, Gedanken und Ideen auf unterschiedliche Weise gestaltet und dargestellt werden können.

- Grundverständnis von Farben und Formen und den Umgang mit ihnen erwerben (z.B. Farben mischen) sowie deren Ausdruckskraft und Wirkung auf Stimmung und Gefühle wahrnehmen.

- Vielfältige Materialen, Werkzeuge und Techniken kennen lernen und damit experimentieren und Erfahrungen sammeln z.B. töpfern, basteln mit Papier, werken.

- Kleine Rollenspiele gestalten und aufführen und dabei in verschiedene Figuren schlüpfen z.B. bei Finger-, Stab-, Schatten-, Kreisspielen.

- Sich mit historischer und zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen z.B. Höhlenmalerei, Museen, Bildbetrachtungen.

- Grundverständnis darüber entwickeln, dass „Schönheit“ genau wie „Hässlichkeit“ nur eine mögliche Form der subjektiven Wahrnehmung ist.

Durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur entfalten unsere Kinder ihr kreatives und künstlerisches Potenzial. Wir wollen die Kinder anregen eigene künstlerische Tätigkeiten auszuführen: z.B.

- durch das Bereitstellen von vielfältigen Materialien (Scheren, Klebstoff, Papier, Farben, Knete.......)

- durch gutes Spielmaterial mit breiten Einsatzmöglichkeiten, die der Phantasie viel Freiraum lassen.

- Durch Rollenspiele, Kreisspiele, Lieder, Gedichte, Fingerspiele, kleine Theaterstücke, Geschichten und Märchen.

- Durch Spaziergänge und Ausflüge

- Durch Experimente

<b>7. Musik laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan</b>

- Kinderlieder und Verse aus dem eigenen und anderen Kulturkreisen kennen lernen.

- Ein kleines Repertoire an Liedern singen können

- Erfahren, dass Singen viel Spaß machen kann.

- Spielend mit Klängen und Tönen, mit Sprache und Sprachelementen umgehen

- Lieder, Geschichten und gehörte Musikstücke mit elementaren Orffinstrumenten begleiten (Klanggeschichten) und szenisch darstellen.

- Verschiedene Musikinstrumente kennen lernen.

- Musik in verschiedenen Varianten hören, erleben und spüren

- z.B .Entspannungsmusik, Tanzmusik, Klassik, Rock und Pop

- Beim Musikhören zwischen laut - leise, hoch - tief, schnell - langsam unterscheiden.

- Musikrhythmen in Tanz und Bewegung umsetzen

Täglich singen wir Lieder, machen Kreisspiele z.B. im Morgen-und Stuhlkreis. Auch bei unseren Turnstunden werden die Kinder von Musik begleitet. Eine Besonderheit für unsere Kinder ist am Kuscheltag das „Kuscheln und massieren“ zur Entspannungsmusik. Auch freuen sich unsere Kinder immer wieder über eine Klanggeschichte mit vielfältigen Instrumenten.

<b>8. Bewegung und Gesundheit laut Bayerischem Bildungs- und Erziehungsplan

8.1 Bewegung</b>

- Bewegungserfahrungen sammeln und Bewegungsbedürfnisse befriedigen

- Motorik und Koordination und Kondition erproben und verfeinern

- Eigene körperliche Grenzen ausprobieren und erkennen sowie Körpergefühl und Bewusstsein entwickeln

- Bewegungsfreude und Freude am Zusammenspiel mit anderen entwickeln.

- den Zusammenhang zwischen Bewegung, Ernährung und Gesundheit verstehen lernen.

- durch Bewegung Gefühle ausdrücken

- Wissen über gesunde Ernährung und die Folgen ungesunder Ernährung

- Erfahrungen mit der Zubereitung von Speisen sammeln.

- Fertigkeiten zur Pflege des eigenen Körpers erwerben.

- Einen unbefangenen Umgang mit dem eigenen Körper erwerben

- Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre entwickeln

Unser Ziel ist es, den Kindern ein positives Körperbewusstsein und die damit verbundenen Fähigkeiten zu vermitteln. Um uns unseren Körper bewusst zu machen, müssen wir diesen erst als Ganzes Erleben, Begreifen und Wahrnehmen.

Dazu zählt die Bewegung mit dem ganzen Körper z.B. Turnen, Rhythmik, Schaukeln, Rennen, Balancieren, Hüpfen.... aber auch Übungen mit den einzelnen Köperteilen wie Finger und Hände, Zehen und Füße.

Einmal in der Woche turnen wir mit den Kindern in dem Mehrzweckraum und leiten die Kinder bewusst zu Bewegung an.

Wir gehen gerne spazieren, machen Ausflüge in den Wald, besuchen andere Spielplätze und nutzen unser Außengelände.

Um unseren Körper ganzheitlich wahrzunehmen brauchen wir unsere Sinne. Wir fördern diese Wahrnehmungen einerseits durch gezielte Übungen wie z.B. Tastspiele, Dinge riechen und schmecken, Sehen und Beobachten in unserem Umfeld.

Andererseits werden alle Sinne auch unbewusst während des gesamten Tagesablaufs angesprochen z.B. Beim Um- und Anziehen.

<b>8.2 Gesundheit</b>

In den Bereich der Körperpflege fallen das Händewaschen und Zähneputzen. Einmal im Jahr besucht uns die Zahnärztin vom Jugendzahnärztlichen Dienst und zeigt uns den richtigen Umgang mit Zähnen und Zähnbürste. Einmal im Jahr besucht uns eine Mitarbeiterin der Moritz-Apotheke und zeigt uns die Grundlagen der Ersten Hilfe.

Wir wollen das Bestreben der Eltern nach einer gesunden Ernährung ihrer Kinder unterstützen. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Kinder ein „gesundes Vesper“ mitbringen.

Wir sprechen mit den Kindern darüber, weshalb, was, und wie wir trinken und essen.

Kinder im Kindergartenalltag zeigen erstes Interesse am anderen Geschlecht. Rollenspiele wie z.B. Geburt, Doktor, Krankenhaus und Familie sind für Kinder in diesem Alter etwas selbstverständliches. Wir wollen keine Sexualaufklärung betreiben - sie ist Aufgabe des Elternhauses - sondern behutsam mit dieser Thematik umgehen und den Kindern eine natürliche Beziehung zu ihrem Körper ermöglichen. Dabei sollen Sie lernen „nein“ zu sagen zu unangenehmen Berührungen und das „Nein“ Anderer zu akzeptieren.