Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption
Unsere Sicht vom Menschen ist die Grundlage unserer gesamten Arbeit; hierauf baut sich alles andere auf.
Als christlicher Kindergarten gehen wir von dem Menschenbild aus, das uns die Bibel zeichnet:
"Du hast mich geschaffen, Herr - meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet, Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast" (die Bibel - Psalm 139, 13 +14).
Für uns ist die Bibel mehr als ein verstaubtes Geschichtsbuch. Sie ist Gottes Wort, das uns mit vielen Beispielen Hilfestellung für das tägliche Leben geben kann.
Jeder Mensch ist in Einzigartigkeit mit seinen Fähigkeiten, Begabungen und Grenzen von Gott geschaffen, gewollt und geliebt.
Diese Erkenntnis prägt unseren Umgang miteinander. Es ist uns ein Anliegen, die uns anvertrauten Kinder mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen und zu lieben.
Unsere Ziele
Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben verstehen wir uns als familienergänzende Einrichtung. Wir können und wollen keinesfalls die Familie ersetzen.
Die Vermittlung von Werten, Fähigkeiten und Fertigkeiten geschieht zuerst und vor allem in der Familie; wir verstehen unsere Aufgabe als Unterstützung der Eltern, damit ihre Kinder Vertauen zu sich selbst entwickeln, dass sie ihre je eigenen Begabungen entfalten und ihre einzigartige Identität finden können.
Zusammenfassend beschreibt die 4. DV BayKiG § 3,1 als Ziel: "Der beziehungsfähige, wertorientierte, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann".
Vermittlung des christlichen Glaubens
Wir glauben, dass der Mensch ein Fundament braucht, das sich nicht wandelt, um von der sich rasend schnell verändernden Zeit nicht überrollt zu werden.
Wir bieten den Kindern in unserem Kindergarten an, den Gott der Bibel als ein solches Fundament kennen zu lernen.
Das Leben aus dem christlichen Glauben ist in erster Linie ein Leben in Beziehung zum dreieinigen Gott.
Für Kinder ist Gott zunächst erfahrbar vor allem durch andere Menschen: sie erfahren zum Beispiel Gottes Liebe im konkreten liebevollen Umgang miteinander.
Natürlich lernen die Kinder auch biblische Geschichten kennen, Lieder, Gebet und gemeinsame Feiern. Dabei ergeben sich oft Gespräche über die Umsetzung im Alltag.
Ob die Kinder ihr Leben später mit oder ohne Glauben meistern, ist ihre eigene Entscheidung, aber entscheiden kann man sich nur für oder gegen etwas, das man kennt.
"Hilf mir, es selbst zu tun" - Bildung, Betreuung und Erziehung in unserem Kindergarten
Das Spiel
ist die Lebens- und Lernform des Kindes. Es erprobt und durchlebt ungezählte Varianten von Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten und übt so auf spielerische Weise das Leben selbst.
Aufbau der Persönlichkeit
Jedes Kind ist ein unverwechselbares Individuum. Wir ermutigen die Kinder, auch durch unser Vorbild zur Auseinandersetzung mit den eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
Entwicklung des Sozialverhaltens
"Der Mensch ist ein soziales Wesen, aber nicht von selbst" (Ross Campbell).
In diesem Sinne üben wir mit den Kindern eine breite Palette von sozialen Verhaltensweisen ein, wie z. B.: eigene Bedürfnisse ausdrücken, die Bedürfnisse anderer wahrnehmen, sich durchsetzen, zurückstecken, Kompromisse finden, Streitkultur entwickeln, sich in einer Gruppe zurechtfinden usw. usw.
Dazu gehört im weitesten Sinne die zunehmende Verantwortlichkeit für sich selbst, für den Schutz Schwächerer und im Umgang mit der Umwelt.
Sammeln von lebenspraktischen Erfahrungen
Das tägliche Leben in einer großen Gruppe bietet vielfältige Möglichkeiten:
"Wie krieg' ich die Brösel unter dem Knettisch weg?
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn kein frisches Glas mehr da ist?
Warum waschen wir uns vor dem Essen die Hände
Warum gehört aufräumen immer dazu?"
Die Fragen ließen sich beliebig fortsetzen, genauso wie die Sacherfahrungen, die wir den Kindern vermitteln:
- Naturbeobachtung
- Respekt vor Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen)
- sachgemäßer Umgang mit Materialien
- Hygiene
- Tischmanieren
- Gegensätze erkennen
- Größenverhältnisse erfassen
Stabilisierung der kindlichen Emotionalität
Die Kinder sollen ihre Gefühle wahrnehmen, akzeptieren, damit umgehen und sie beherrschen lernen. Gelegenheit dazu bieten wir z. B. mit Rollenspielen, Bilderbuchbetrachtungen, und indem wir sie in Konfliktsituationen unterstützen.
Aufbau der Intelligenz
Wir fördern die Kinder in der Erweiterung und Vertiefung von Fähigkeiten wie Wahrnehmung der Um- und Mitwelt, logisches Denken, Phantasie, Merkfähigkeit, Differenzierung (Details erkennen) und Integration (Zusammenhänge erfassen)
Ausbildung der Motorik
Turnen, Gartenzeiten, Ausflüge in den Wald und auf den Spielplatz sowie Schlittenfahren fördern die Grobmotorik und Ausdauer der Kinder; im Umgang mit Konstruktions-material, Steckspielen, Stiften und Schere wird die Feinmotorik zunehmend präziser.
Entwicklung der Kreativität
Wir schaffen Möglichkeiten zu selbsttätigem, phantasievollem Tun mit unterschiedlichen Angeboten für Rollenspiele, Mal- und Bastelmaterialien etc. Dadurch können sich die Kinder in wechselnden Kleingruppen organisieren und ihre eigenen Spielwelten gestalten.
Ausdifferenzierung der Sprache
Der Umgang mit Sprache zieht sich durch alle Bereiche unseres Kindergarten-Alltags. Dies geschieht vor allem indem wir den Kindern zuhören, sie ermutigen in ganzen Sätzen zu reden und ihnen helfen wie sie etwas in Worte fassen können.
Vorbereitung auf die Schule heißt für uns Vorbereitung auf das Leben
Die Zielformulierung "Vorbereitung auf die Schule" ist uns zu eng gefasst. Die Schule nimmt zwar ab der Einschulung einen großen Raum im Leben des Kindes ein, soll aber durchaus nicht das einzig Wichtige sein.
Wir glauben, dass die grundlegenden Prägungen in den ersten 6 Lebensjahren geschehen und sich ein Leben lang auswirken. Deshalb denken wir nicht nur darüber nach, was ein Kind braucht, um den Übergang in die 1. Klasse zu schaffen, sondern wir überlegen uns, welches "Handwerkszeug" ein Kind benötigt, um sein Leben zu meistern.
Bei uns beginnt die Vorbereitung auf die Schule und das Leben mit dem ersten Kindergartentag des Kindes.
Je länger ein Kind den Kindergarten besucht, je reifer und verlässlicher es wird, um so mehr Freiheiten kann es auch verkraften. Gleichzeitig wachsen Verantwortungsgefühl, Pflichten und Aufgaben.
Im letzten Jahr vor der Einschulung ist die Teilnahme an fast allen Angeboten Pflicht für die Kinder. Es gibt spezielleres Programm für die "Großen", dies sehen wir jedoch nur als einen Teil der Vorbereitung auf die Schule an. Das meiste davon läuft, wie gesagt, im Alltag.
Auch hier können wir die Familie nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Der Kindergarten kann nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass ein Kind schulfähig wird.