Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption
Alle Kinder sollen selbständige, kritikfähige, selbstbewusste Menschen werden, die sich kreativ in jeder Situation zu helfen wissen. Auch in unserer Leistungsgesellschaft sollen sie Achtung vor Gott, Gefühl für Nächstenliebe und Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Engagement für sich und andere aufbringen und durchführen können.
In unserer Einrichtung ist es uns ein großes Anliegen den Kindern ein Vorbild zu sein und im Umgang miteinander die Grundlagen von sozialem Verhalten und christlichem Glauben zu legen. Seit einigen Jahren arbeiten wir mit offenen Gruppen. Das heißt von 8.30 Uhr bis 9.30 Uhr können die Kinder ein gruppenübergreifendes Angebot nutzen. In den verschiedenen Gruppen und im Turnraum evtl. auch im Garten können die Kinder unterschiedlichen Aktivitäten wie Basteln, Malen, Rollenspiele, Bewegungsspiele, Tischspiele usw. nachgehen. Die Kinder können nach ihren Neigungen und Interessen, selbständig auswählen, womit sie sich beschäftigen wollen. Dadurch wird ihre Selbständigkeit, ihre Kreativität, das Selbstwertgefühl und ihre soziale Kompetenz enorm gefordert und gefördert. Sie bekommen einen Blick für das Ganze und müssen lernen für sich selbst verantwortlich zu sein. Wir geben den Kindern sehr viel Freiheit, Vertrauen und Sicherheit. Sie können sich immer unserer klaren Haltung und liebevollen Zuwendung sicher sein. Nach dem pädagogischen Grundsatz von Maria Montessori "hilf mir, es selbst zu tun" den wir in unsere Arbeit mit einfließen lassen, geben wir den Kindern die Möglichkeit, selbständig Übungen des täglichen Lebens zu verrichten.
Mit den offenen Gruppen ergibt sich auch ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit: "Bewegung ist das Tor zum Lernen".
Die Bewegung ist Grundlage und Mittel für den Aufbau der Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit, der Intelligenz, der Kreativität und der Sprache des Menschen. Durch Bewegung erschließt das Kind seine Welt und gewinnt vielfältige Einsichten und Erfahrungen über sich und sein Umfeld. In dem das Kind seinen Körper und seine Bewegung wahrzunehmen lernt, kann es den Schritt tun, der zum Begreifen führt. Nur was das Kind fühlt, tastet, begreift und erlebt, wird für das Kind umsetzbar. Wer seinen Körper beherrscht, hat eher die Fähigkeit seinen Geist und seine Sprache zu beherrschen. Die vielfältigen, im Spiel bereits vorgegebenen Bewegungsformen der Kinder, werden der körperlichen Entwicklung entsprechend erweitert und verfeinert. Die Bewegungserziehung kann dazu beitragen Haltungsschäden vorzubeugen. Zunehmende körperliche Geschicklichkeit trägt zur Stärkung des Selbstvertrauens bei. Nach unserer Meinung ist für die Kinder die Bewegung ein Grundbedürfnis wie essen und trinken. Während der Bewegung kommen die Kinder kreativ ihrem Spieltrieb nach und lernen dabei aus Erfahrungen. Wenn man die Lebenssituation der Kinder heute näher beleuchtet, findet man sehr wenig Spielraum für Erfahrungen im Umgang mit Bewegung. Wir in der Tagesstätte haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Defizit auszugleichen und Lebensräume zu schaffen, die unsere Kinder in unserer heutigen Gesellschaft nur noch schwer finden. Wir geben ihnen die Gelegenheit in einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen ihrem Entwicklungsstand entsprechend, autonom zu handeln. Sie müssen sich bewegen, sich zurückziehen, etwas ausprobieren, beobachten, mitmachen, Interesse zeigen, aber auch faul sein, Freunde treffen und zum Spaß in den Kindergarten gehen können. Das Kind muss die Möglichkeit bekommen, aus eigenen Erfahrungen zu lernen. Es soll nachfragen können, Antworten bekommen, handeln und kombinieren. Dies kann es alles selbständig, nach dem pädagogischen Grundsatz: "Erfahren - Erkennen - Benennen". Wir müssen nur für eine große Palette von Erfahrungen sorgen, und das Kind somit anleiten zum "Lernen lernen".
Neben den lauten und von Aktivität und Bewegung geprägten Zeiten, verhelfen wir den Kindern auch zu stillen und ruhigen Phasen. Während der Gruppenzeit von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr finden gemeinsame Brotzeit, Morgenkreis und Entspannungsübungen sowie gezielte Beschäftigungen, Spaziergänge und Freispiel statt. Sie helfen den Kindern, ruhiges und gelenktes Spiel schätzen zu lernen, sich in die Gruppengemeinschaft einzufügen und ihre eigenen Bedürfnisse zum Wohle der Gemeinschaft zurückzustellen.
Der Kindergartenalltag ist ein ganzheitlicher Komplex, in dem immer wieder, innerhalb unserer Schwerpunkte, verschiedene Erziehungsziele in Querverbindungen einfließen. Uns sind folgende Erziehungsziele wichtig:Das Lernen einer gesunden Lebensführung, Spracherziehung, Sozialerziehung, Erziehung zur Selbständigkeit,Übungen des täglichen Lebens, Verkehrserziehung, Umwelterziehung, Kreativitätserziehung, musikalische Früherziehung, Bewegungserziehung, das Legen von mathematischen, geometrischen und logischen Grundstrukturen, Naturwissenschaften - Freude am Experimentieren wecken und die Gewalt- und Suchtprävention. Das Team hat erfolgreich am vom Rotary Club initierte Suchtpräventionsprojekt "FREUNDE" teilgenommen und setzt einige pädagogische Vorhaben, wie "Gefühle", "Streithansel" und "Selber-Mach-Tag" in der Praxis um. Im Jahr 2011 haben zwei Mitarbeiterinnen an einer Fortbildung zum "Haus der kleinen Forscher" teilgenommen. Ihr erworbenes Wissen werden sie nun in unsere tägliche Kita-arbeit einfließen lassen.