Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten

Soziales Lernen

Soziales Lernen findet überall und den ganzen Tag statt, in der Begegnung von Kindern ohne Behinderung und Kindern mit erhöhtem Förderbedarf, in Kleingruppen. In der Montessori-Pädagogik nehmen die Übungen der sozialen Beziehungen einen großen Stellenwert ein. Dazu gehören z. B.: sich begrüßen, bitten, danken, gratulieren, sich entschuldigen, für andere sorgen usw.

Unser Anliegen ist es, den Kindern soziale Verhaltensweisen zu vermitteln und Spiel- und Lernangebote für alle Kinder vorzubereiten.

- Das Kind nimmt andere Kinder wahr.

- Das Kind erlebt sich als Teil der Gruppe.

- Das Kind lernt Regeln des Zusammenlebens kennen.

- Das Kind lernt Verschiedenheit zu erkennen und anzuerkennen.

- Das Kind lernt Verhaltensweisen wie Solidarität und Rücksichtnahme.

- Das Kind lernt Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit.

Unser Augenmerk liegt auf höflichen Umgangsformen. Feste werden gemeinsam vorbereitet.

Durch das Miteinander von Kindern mit Entwicklungsrückständen, Kindern mit Behinderung und Regelkindern ist die tägliche Gemeinschaft für alle auch immer wieder eine Herausforderung. Die Kinder lernen dabei jeden in seinem Anderssein und mit seinen jeweils eigenen Problemen zu akzeptieren und zu respektieren. Anderssein, die Stärken des Anderen erkennen und sich selbst annehmen in seinem „So-Sein“ sind auch immer wieder Thema in den Gesprächskreisen.

Interkulturelles Lernen

Unsere Kinder werden zu respektvollem Umgang miteinander angeleitet, egal welcher Religion und Nationalität sie angehören.

Wir haben Kinder verschiedenster Religionen und Nationalitäten in der Gruppe. Die Kinder erzählen sich über ihre Feste, die sie zu Hause feiern, vergleichen ihre Essgewohnheiten und lernen so die Vielfalt der Kulturen kennen und respektieren.

Werteorientierung und Religion

Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Vertrauen sind die Basis für ein Leben in einer Gemeinschaft.

Unsere Einrichtung besuchen Kinder verschiedenster Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen.

Es ist uns ein Anliegen, dass wir einander mit Respekt, Toleranz und Achtung begegnen und die Kinder lernen, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit anzunehmen.

Diese Ziele setzen wir auf folgende Weise um:

- Christliche Feste (wie z. B. Erntedank, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Ostern) und Geburtstage planen und feiern wir gemeinsam in der Gruppe.

- Wir beten miteinander und singen religiöse Lieder.

- Biblische Geschichten und Bilderbücher setzen wir anschaulich um.

- Wichtige Themen, wie z. B. Geburt eines Geschwisterchens, Krankheit und Tod, greifen wir in Gesprächen auf.

Sprache

Spracherziehung ist ein wesentlicher Teil unserer Arbeit. Gespräche, Lieder, Fingerspiele u. ä. im Morgenkreis, Bilderbuchbetrachtungen, kleine Geschichten usw. unterstützen die Sprachentwicklung der Kinder.

Alle Handlungen werden mit Sprache begleitet. Rituale, wie z. B. Lieder, leiten von einer Tätigkeit bzw. einem Tagesabschnitt in den nächsten über. Ein fachlicher Austausch besteht mit den Logopädinnen der Kinder, die Logopädie bekommen, ihre Anregungen greifen wir auf und setzen sie mit den Kindern um.

Bei Bedarf setzen wir Gebärdenunterstützte Kommunikation GUK oder Unterstützte Kommunikation UK ein.

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Die Kinder sollen einen bewussten und sachgerechten Umgang mit Medien erlernen. Dabei unterstützen wir ihre Neugierde durch:

- Bilderbücher und Sachbücher zur freien Verfügung in der Gruppe

- gemeinsames Anhören von CDs und Kassetten

- gezielten Einsatz von Audiomedien bei Angeboten, z. B. bei Bewegungsübungen, beim Tanzen oder Malen nach Musik

Wir führen gemeinsam mit jedem Kind einen Ordner, in dem die Entwicklung dieses Kindes, gemeinsame Ausflüge, Aktivitäten mit Freunden im Gruppenalltag, Festlichkeiten und andere Erlebnisse in Schrift und Bild dokumentiert werden. Dieses sogenannte Portfolio soll das Kind in seiner eigenen Identitätsfindung begleiten, sein eigenes Erleben und Handeln aufzeigen und Denkprozesse anregen. Durch das gemeinsame Betrachten ihrer Ordner erfahren die Kinder Motivation zum Sprechen, zum gemeinsamen Austausch und zu weiteren gemeinschaftlichen Aktionen. Voller Stolz zeigen die Kinder ihren Ordner immer wieder ihren Eltern, die dadurch verstärkt Einblick in den Kinderhausalltag gewinnen können.

Umwelt

Der achtsame und bewusste Umgang mit Pflanzen und Tieren ist uns besonders wichtig. Wir regen die Kinder an, die Natur zu schätzen, zu respektieren und zu schützen. Dabei wollen wir mit einem umweltfreundlichen Verhalten den Kindern ein Vorbild sein: Bei gemeinsamen Spaziergängen lernen die Kinder ihre Umwelt und die Natur kennen, z.B. am Waldtag. Wir bauen Naturerlebnisse, Wetter und Jahreszeiten in unseren Alltag mit ein. In unserem Gartenbeet können die Kinder das Wachsen von Pflanzen und Früchten beobachten, sie pflegen und ernten.

Ästhetik, Kunst und Kultur

Wir feiern mit den Kindern die Feste im Jahreskreis. Das Vorbereiten und Feiern verschiedener Feste mit und ohne Eltern ist für die Kinder immer wichtig. Dabei werden sie mit ihren Anregungen in die Gestaltung einbezogen und ernst genommen.

Je nach Situation und Thema werden auch Ausflüge unternommen. Ausflüge sind mit unseren Kindern mit Behinderung nicht immer einfach, doch gerade hierbei lernen die nichtbehinderten Kinder Rücksichtnahme und Toleranz.

Musik

In unserem pädagogischen Alltag sind Singen, Tanzen und das Spielen mit körpereigenen und Orffinstrumenten selbstverständlich.

Fast täglich singen wir im Kinderhaus. Alle Feste werden mit Liedern, Tänzen und auch Instrumenten gestaltet.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

Den natürlichen Bewegungsdrang berücksichtigen wir durch das Angebot von altersentsprechenden Bewegungsmöglichkeiten, z. B. auf unserem Indoor-Spielplatz und im Garten.

Den Bewegungsraum nützen wir täglich in der Freispielzeit. Wir fördern und unterstützen bestimmte Bewegungsabläufe, wie z. B. Klettern, Treppensteigen, Hüpfen. Spaziergänge zu Spielplätzen oder in Wald und Wiese, Schlittenfahren usw. sind uns wichtig.

Gesundheit

Wir helfen den Kindern beim Erlernen hygienischer Grundregeln, wie z.B. Hände waschen, Nase putzen, Sonnenschutz und Körperpflege und besprechen auch immer wieder Hygieneregeln.

Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt bzw. es wird mit ihnen, je nach Entwicklungsstand, der Toilettengang geübt.

Regelmäßig werden nach dem Essen Zähne geputzt.

Des Weiteren regen wir die Kinder zu gesunder Ernährung an.

Sonstige

Das Montessori-Material ist wesentlicher Bestandteil einer pädagogisch vorbereiteten Umgebung. Es regt jedes Kind an, durch Selbsttätigkeit seine Persönlichkeit, gemäß seinem eigenen Entwicklungsplan zu entwickeln. Es entspricht in seiner Klarheit, Strukturiertheit und Sachlogik den sensitiven Entwicklungsphasen des Kindes. Das Ziel der Montessori-Pädagogik ist die Selbständigkeit des Kindes.

Ziel der konduktiven Förderung ist es ebenso, behinderte Kinder zu einer größtmöglichen Eigenaktivität zu motivieren und eine weitgehend selbständige, von fremder Hilfe unabhängige Lebensweise zu erreichen. Durch die Begleitung der Konduktorin im Gruppenalltag und verschiedener Hilfsmittel bekommen die Kinder die nötige Hilfe zum selbständigen Handeln.

Durch die gemeinsame Erziehung von Kindern mit und ohne Handicap lernen die Kinder voneinander und miteinander und entwickeln so eine hohe Sozialkompetenz.