Pädagogische Schwerpunkte / Konzeption

Die kindliche Entwicklung:

"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will."

Der heutige Stand der Wissenschaft ist, dass die Entwicklung eines Menschen ein Leben lang verläuft. Entwicklung verläuft ganzheitlich, das heißt alle Bereiche sind miteinander verbunden und können nur im Kontext gesehen werden. Jeder Lebensabschnitt beinhaltet bestimmte Entwicklungaufgaben, die Bewältigung derer ist stark abhängig von den angeborenen Fähigkeiten eines Säuglings und der Umwelt in die er hinein geboren wird. Jedes Kind hat sein ganz eigenes Entwicklungstempo und benötigt in dieser Phase ganz viel Ermutigung und Verständnis von liebevollen und feinfühligen Entwicklungsbegleitern. Deren Aufgabe ist es, Entwicklungsschritte aufmerksam zu beobachten und dem Kind zu helfen in seiner Entwicklung voranzukommen. Diese Bildungs- und Entwicklungsaufgaben zu unterstützen und zu fördern ist uns in der Betreuung der unter Dreijährigen ein großes Anliegen.

Die Bedeutung der Bindung:

"Vieles kann der Mensch entbehren, nur den Menschen nicht."

Bindung und Beziehung sind die Urbedürfnisse des Menschen und die Voraussetzung für die Entwicklung seiner kognitiven, emotionalen und sozialen Intelligenz.

Nach neuester Hirn- und Bindungsforschung ist die "sichere Bindung" an die Hauptbezugsperson die Grundlage für kreatives, freudvolles Lernen, für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung und für vertrauensvolle Begegnungen zwischen Erziehern und Kindern. Voraussetzung für eine sichere Bindung ist, dass das Kind bei seinen Eltern (Hauptbezugspersonen) Sicherheit, Schutz, Vertrauen und Zuverlässigkeit erfahren hat und im wechselseitigen Dialog mit ihnen steht. Im Weiteren geht die Bindungstheorie davon aus, dass Kinder mit einer sicheren Bindung sich besser auf neue unbekannte Situationen einlassen können als Kinder ohne diese Erfahrungen. Die Qualität der Bindung (sicher, unsichervermeidend, unsicher-ambivalent) des Kindes an die Bezugsperson hängt von der Feinfühligkeit sowie von der Verfügbarkeit der Bezugspersonen ab. Je nach Interpretation und Reaktion der Bezugsperson auf die Signale des Kindes gestaltet sich der Bindungsaufbau zwischen beiden. In enger Verbindung zu dem Bedürnis der Bindung des Kleinstkindes steht das Bedürnis nach Exploration und Autonomie - beide stehen in Wechselbeziehung zueinander. Jedes Kind hat ein natürliches Bedürfnis seine Umwelt zu erkunden und zu entdecken. Die ersten eigenen Erkundungsversuche geschehen meist in sicherer Nähe seiner Bezugsperson, die es dabei ermutig und unterstützt. Die Balance zwischen den beiden Bedürfnissen geraten in Schieflage, wenn zum Beispiel das Kind krank, müde oder hungrig ist. Die Folge daraus ist, dass diese Erregung des Bindungssystem das Erkundungssystem hemmt. Beruhigt sich das Bindungssystem, d.h. bei Wohlbefinden und dem Gefühl der emotionalen Sicherheit wird das Erkundungssystem wieder aktiviert und das Kind zeigt wieder Spiel- und Explorationsfreude.

Das Wissen und die Erkenntnisse aus der Bindungstheorie leiten uns in der pädagogischen Verantwortung der Null- bis Dreijährigen und bilden die Grundlage unseres Krippenkonzeptes.

Bildung von Anfang an:

"Was man einem Kind beibringt, kann es nicht mehr selber entdecken. Aber nur das, was es selber entdeckt, verbessert seine Fähigkeit, Probleme zu verstehen und zu lösen."

Bildung ist ein aktiver, selbstgesteuerter und ganzheitlicher Prozess. Kinder lernen im Selbstbildungsprozess durch begreifen. Grundlage kindlicher Bildungsprozesse ist das Wahrnehmen und Begreifen mit allen Sinnen und schließt eine positive und vertrauensvolle Beziehung und Bindung zu seinen Bezugspersonen mit ein.

Mit diesem Wissen ist es uns wichtig, die Bildungsprozesse unserer Krippenkinder zu fördern, indem wir durch genaues und zielgerichtes Beobachten die Themen unserer Kinder erkennen und unsere pädagogische Arbeit danach ausrichten. Wir ermöglichen den Krippenkindern vielfältige Möglichkeiten des selbstbestimmten Lernens mit all ihren Sinnen, zum Beispiel durch eine gut durchdachte und an den Bedürfnissen der Kinder orientierte Raumgestaltung und Materialauswahl. Die Kinder haben hier die Möglichkeit ihren "Wissensdurst" durch selbsgewählte Tätigkeiten nach Lust und Freude zu stillen, dass sich wiederum nachhaltig und positiv auf ihr Lernverhalten auswirkt. Darüber hinaus unterstützen wir den kindlichen Selbstbildungsprozess, indem wir die Kinder herausfordern, sich auf Neues in der Gruppe oder alleine einzulassen. Sie haben dadurch die Möglichkeit vom Vorbild zu lernen und sich im gegenseitigen Austausch und in der Interaktion beim Lernen zu inspirieren.

Die Eingewöhnung:

"In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ..."

Der Eintritt in die Kinderkrippe ist ein sehr bedeutsamer Lebensabschnitt für jedes Kind und seine Familie. Das Kind ist das erste Mal über mehrere Stunden von seinen Hauptbezugspersonen, in der Regel Mama und Papa, getrennt und muss sich an die neue Umgebung sowie an die neuen Spielpartner gewöhnen. Aus der Bindungsforschung wissen wir, dass Kleinstkinder in der Lage sind zu mehreren Personenen eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen. Dieses Wissen ist für uns vor allem für die sehr sensible Eingewöhnungszeit in die Kinderkrippe sehr bedeutsam, da diese entscheidend für das weitere Wohlbefinden des Kindes in der Kindertagesstätte ist. Daher legen wir großen Wert auf eine elternbegleitende, bezugspersonenorientierte und abschiedsbewusste sanfte Eingewöhnungszeit in unserer Kinderkrippe.

Die Eingewöhnungszeit ist für Eltern, Kind und BezugsbetreuerInnen eine höchst sensible Phase und dauert in der Regel 2-3 Wochen. Dabei gilt es die bisherigen Bindungsbeziehungen und Bindungsverhaltensweisen des Kleinstkindes zu erkennen und einzubeziehen sowie dem Kind einen langsamen und stabilien Beziehungsaufbau zu seiner Bezugserzieherin zu ermöglichen. Für eine stressfreie und gelingede Eingewöhnung ist es uns sehr wichtig bereits beim Anmeldegepräch viel über das aufzunehmende Kind und die familiären Gewohnheiten zu erfahren sowie gegenseitige Wünsche und Erwartungen abzuklären. Es ist uns ein großes Anliegen, dass ein Elternteil bzw. eine Haupbezugsperson die Eingewöhnunsphase in die Kinderkripppe konstant und aktiv mitgestaltet. Diese Zeit sollten Sie als Eltern/Bezugsperson vor ihrem Start ins Berufsleben auf jeden Fall bedenken und einplanen, um Ihr Kind ohne Stress und Zeitdruck in die Kinderkrippe einzugewöhnen. Nach der Anmeldung und dem Aufnahmegespräch vereinbaren Sie in Absprache mit Kinderkrippenleitung den ersten Krippentag für Ihr Kind. Wir achten auf eine gestaffelte/zeitlich versetzte Aufnahme unserer "NEUEN", um alle Kinder und deren Bedürfnisse rund um den Krippenstart gerecht zu werden. In den ersten zwei bis drei Tagen bleibt das Kind in Begleitung seiner vertrauten Bezugsperson nur kurz (in der vereinbarten Zeit) in der Kinderkrippe. Nach gemeinsamer Absprache mit Eltern und der Bezugserzieherin wird die regelmäßige tägliche Verweildauer in der Kinderkrippe erhöht und erste Trennungsversuche angebahnt. Wichtig bei jeder Trennung ist es, das Sie sich von ihrem Kind kurz veraschieden und nicht heimlich gehen. Ein ständiger und regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Bezugerzieherin ist für uns nicht nur Voraussetzung für eine gelingende und positive Eingewöhnungszeit, sondern auch grundsätzlich wünschenswert für eine gute Zusammenarbeit. Wir möchten, dass sich unsere Familien kennnen lernen und sich in der Kinderkrippe mit ihrem Kind wohlfühlen. Für alle Interssierten bieten wir hierfür Raum und Zeit in Form von offenen Austauschmöglichkeiten wie zum Beispiel Informationsabende, Kennenlernveranstaltungen, Tür- und Angelgesprächen, themenbezogene Elternabende und Entwicklungsgespräche. Die Eingewöhnungszeit ist beendet, wenn das Kind seine Bezugserzieherin als sichere Basis akzeptiert,sich von ihr dauerhaft beruhigen und trösten lässt, einen Rhythmus im Tagesablauf gefunden hat und mit der gebuchten Betreuungszeit in der Gruppe gut zurechtkommt. Die intensive Eingewöhnung in die Kinderkrippe ist für alle Beteiligten (Kind, Eltern und MitarbeiterInnen) wichtig, um sich langsam kennen zu lernen und eine vertrauensvolle Beziehung zueinander aufzubauen. Eltern und Kinder bekommen in dieser Zeit einen Einblick in den Krippenalltag und die Eltern die Sicherheit, dass es ihrem Kind bei uns gut geht.

Unsere Förderschwerpunkte:

-Sprachförderung

Die sprachliche Bildung und Förderung ist für uns in der Kinderkrippe ein wesentlicher Förderschwerpunkt, da gerade im Alter zwischen Null- und Dreijahren die wesentlichen Grundlagen für eine gelingende Sprachentwicklung gelegt werden. Zur einer positiven Sprachentwicklung gehört die Freude am Kommunizieren seiner Gefühle, Erlebnisse und Gedanken sprachlich mitzuteilen sowie anderen zu zuhören. Am Anfang drückt sich das Kind über Laute, Gestik und Stimmlage aus. Später entdeckt es, dass jeder Gegenstand einen Namen hat, ab diesen Zeitpunkt wird Sprache auch zum Handwerkzeug des Denkens. Aus gelernten Wörtern und Begriffe werden mit der Zeit differenzierte Sätze. Es ist uns in der Kinderkrippe wichtig, Sprache im persönlichen Kontakt zu vermitteln. Gesunde Kleinstkinder, die viel positive sprachliche Zuwendung und Sprachanregungen in ihrer Kindheit erfahren, haben im Allgemeinen opitmale Voraussetzungen für eine positive Sprachentwicklung.

Kinder lernen Sprache durch Nachahmung. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, schon den Kleinstkindern ein Sprachvorbild zu sein. Von Anfang an geben wir ihnen vielseitige Sprachanregungen, indem wir mit den Kindern in allen Allltagsituationen zum Beispiel beim Füttern, Wickeln, Anziehen, Spielen sprechen und sie in das was wir tun und von ihnen erwarten mit einbeziehen. Alle MitarbeiterInnen sprechen mit den Kindern in einer wertschätzenden, ruhigen, verständlichen Art und Weise und legen großen Wert auf Blickkontakt sowie auf einen grammatikalisch richtigen Satzbau. Um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen stellen wir ihnen Fragen und ermutigen sie (je nach Entwicklungsstand) zu antworten und von ihren Erlebnissen zu berichten. Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit jedem einzelnen Kind zu zuhören und es aussprechen zu lassen. Durch das Singen, erzählen von Geschichten und betrachten von Bilderbüchern, Fingerspiele, Reime und Gedichte fördern wir außerdem die Begriffsbildung und den Wortschatz der Kinder.

-Bewegungserziehung

Kinder haben einen natürlichen Drang und Freude daran sich zu bewegen. Viel Bewegung ist für den Reifungsprozess als Grundlage nahezu aller Fähigkeiten und Fertigkeiten unerlässlich. Kleinstkinder erschließen sich über Bewegung und Wahrnehmung ihre Umwelt unter Einsatz all ihrer Sinne. Ein Kind das sich selbst bewegt, entwickelt ein positives Selbstwertgefühl - "ich kann etwas". Es erkennt seine eigenen körperlichen Grenzen und erweitert diese durch üben in einer bewegungsanregenden Umgebung, lernt Gefahren einzuschätzen und Lösungen zu entwickeln. Zudem fördert Bewegung die körperliche Gesundheit und die Leistungsfähigkeit sowie die kognitive und soziale Kompetenz, indem das Kind selbst aktiv wird oder mit anderen Kindern in Kontakt tritt. Mit diesem Wissen ist es uns ein großes Anliegen, dass unsere Kinder vielfältige Bewegungsanreize und Sinneserfahrungen (drinnen wie draußen) im Krippenalltag erfahren können. In der Gestaltung der Tagesstruktur legen wir Wert auf den Wechsel von Bewegung und Ruhephasen, dadurch ermöglichen wir den Kindern in geeigneter Weise ihre Freude an der Bewegung auszuleben. Wir fördern die Bewegungsentwicklung und die Motorik unserer Kleinstkinder indem wir darauf achten, dass sie alle Bewegungsarten (hüpfen, springen, schaukeln, krabbeln, hochziehen, balancieren, klettern...) im Krippenalltag selbständig ausprobieren und üben können. Unser Raumkonzept, Würzburger Modell - Bauen für Geborgenheit, ist so ausgelegt, dass jedes Kind aus eigenem Antrieb und im eigenen Temmpo seinen Gruppenraum (Spiel-Raum) erobern kann. Durch kindgerechte Holzeinbauten, Ecken, Nischen, verschiedene Ebene, Lichteffekte haben die Kinder verschiedenste Möglichkeiten sich nach ihren Bedürfnissen auszuprobieren. Jedes Kind tut nur das, was es sich selber zutraut! Die Grundsätze der bewegungspädagogischen Unterstützung sind uns nicht nur im Innenbereich der Kinderkrippe wichtig, sondern finden einen gleichberechtigten und festen Stellenwert in unserem Tagesablauf beim Spielen und Bewegen im Freien.

-Befriedigung der Grundbedürfnisse und Körperpflege

Die Befriedigung der Grundbedürfnisse, wie zum Beispiel das Essen, das Schlafen und die emotionale Zugewandtheit sowie die intensive Körperpflege eines jeden einzelnen Kindes, prägen den pädagogoischen Alltag in unserer Kinderkrippe. Sie sind die Voraussetzung für eine frühkindliche Bildungsumwelt. Eine ausgewogene Ernährung, die schon mit dem Frühstück beginnt, schafft die Grundlage für einen erfolgreichen Tag der Kinder. Ausreichend Zeit, Abwechslung und Regelmäßigkeit sind uns dabei ein besonderes Anliegen. Es ist uns in der Kinderkripppe wichtig, den Kindern feste Essenszeiten (Frühstück, Mittagessen, Zwischenmahlzeit) in angenehmer Atmosphäre anzubieten. Wir achten dabei auf gesunde und ausgewogene Ernährung. Die KInder lernen beim Essen ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und ihren Hunger selbst einzuschätzen. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, schon den Kleinen beim Essen erste wichtige Tischkulturen zu vermitteln und das Essen in Gemeinschaft als etwas Schönes und Positves zu erleben. Den Kinder macht es Spaß mit einem Ritual, wie zum Beispiel einem Tischgebet oder Lied das Essen zu beginnen und sich mit ihren Freunden zu unterhalten sowie das Essen als Genuss zu erleben. Für alle Kinder, die noch keine feste Nahrung zu sich nehmen können bringen die Eltern entweder Gläschen oder Flaschennahrung zum Erwärmen mit in die Kinderkrippe. Für den Durst stehen den Kindern jederzeit verschiedene ungesüßte Tees, Wasser sowie zu besonderen Gelegenheiten (Festen + Feiern) Saftschorle zur Verfügung.

Das Spielen und Lernen in der Kinderkrippe ist vergleichbar mit einem harten und anstrengenden Arbeitstag im Erwachsenenleben. Deshalb ist es uns wichtig, den Kindern über den Tag verteilt individuelle alters entsprechende Rückzugsmöglichkeiten und Erholungsphasen im Gruppengeschehen anzubieten. Eine sehr wichtig und bewusst gesteuerte Zeit ist bei uns in der Kinderkrippe die Mittagspause für alle Kinder. Die Mittagszeit in der Krippe ist ein fester Bestandteil in unserem Tagesablauf und ermöglicht den Kindern nach einem anstrengenden Vormittag ihrem Bedürfnis nach Ruhe, Erholung und Schlaf nach zu kommen. Es ist uns wichtig, jedem Kind eine altergemäße und adäquate Mittagspause anzubieten, in der es neue Kraft und Energie für den Nachmittag tanken kann. Wir bieten allen Kindern die Möglichkeit zum Mittagschlaf an. Dazu steht jedem Kind seine eigene kleine Matratze oder Bettchen (je nach Alter) mit Bettwäsche zur Verfügung. Geschlafen wird teilweise in den den dafür vorgesehenen ruhigen und abgedunkelten Ruheraum und/oder in den gemütlichen Ecken und Nischen des Gruppenraumes. Schlafen setzt vertrauen in seine Umgebung voraus, deshalb ist es uns wichtig, die gewohnten Schlafrituale unserer Kinder von zu Hause zu kennen. Um besser in den Schlaf zu finden, darf jedes Kind von zu Hause ein vertrautes Kuscheltier, Schnuller oder Kissen mitbringen. Die Kinder haben während des Mittagschlafes die Möglichkeit sich von den Anstrengungen und vielen Reizen des Vormittages zu erholen, um wieder ausgeglichen und leistungsfähig den Nachmittag zu beginnen.

Zur Körperpflege gehören in der Kinderkrippe neben dem Händwaschen auch ganz intensive Körperkontakte wie zum Beispiel das Wickeln, An- und Ausziehen, das Eincremen sowie die Unterstützung und Begleitung der Sauberkeitsentwicklung. Bei all diesen teilweise sehr intimen und vertrauensvollen Situationen bedarf es einfühlsame und zugewandte Menschen, die die Bedürfnisse der Kinder in einer vertrauensvollen Umgebung wahrnehmen und befriedigen. Für eine vertrauensvolle Umgebung ist uns ein schön gestalteter Sanitärbereich, an den Bedürfnissen der Kinder eingerichtet, wichtig. Es gibt dort eine Wickelmöglichkeit für die Jüngsten sowie eine Toilette und ein Handwaschbecken auf Kinderhöhe für die etwas älteren Krippenkinder. Wir achten bei allen Bereichen der Körperpflege darauf, dass wir schon unsere Kleinstkinder aktiv an der Pflege ihres Körpers beteiligen, zum Beispiel beim Öffnen der Windel, Eincremen, An- und Ausziehen oder beim Händwaschen. Wir stehen mit ihnen dabei in Interaktion. Durch unser pädagogisches Handeln fördern wir die Selbstwirksamkeit der Kinder, ihre Körperwahrnehmung und verfestigen gleichzeitig unsere Beziehung zum Kind.

Körperpflege beinhaltet auch den sensiblen Bereich des "Trockenwerden", auf den wir im Folgenden noch etwas genauer eingehen möchten. Die Sauberkeitsentwicklung eines Kindes ist ein Reifungsprozess, der sich in der Regel bei einem gesunden Kind im 2. und 3. Lebenjahr ganz von alleine vollzieht und nur durch "Dressur" vorher zu erreichen ist. Es ist uns auch bei diesem Entwicklungsschritt sehr wichtig, das Kind in seinem eigenen Tempo gewähren zu lassen und es nicht zu drängen, sondern es auf seinen Weg zum "Trockenwerden" zu unterstützen und zu begleiten.